Weimer weist darauf hin, dass inzwischen sogar Lehrer und Universitätsdozenten von systematischen Einschüchterungen durch islamische Vereine berichten, wenn in irgendeiner Disziplin vermeintliche Glaubensfragen tangiert werden. "In Großstadtschulen toben muslimische Eltern, falls Mädchen mit Jungen im Sportunterricht turnen, Sexualkunde auf dem Plan steht oder über Israel diskutiert wird." Der Journalist beklagt, in öffentlichen Gebäuden würden Kruzifixe abgehängt. Nikolaus-, Weihnachts- und Osterfeiern würde man bereits aus deutschen Kindergärten verbannen. Selbst die Banken begönnen damit, die Sparschweine abzuschaffen, weil sie religiöse Gefühle von Muslimen verletzen könnten. Weimer schreibt: "Wir gewöhnen uns an einen asymmetrischen ‚Dialog der Kulturen‘, der darin besteht, dass wir zusehends schweigen, zurück- und hinnehmen, wo die anderen fordern und austeilen." Der kulturelle Dschihad drohe nicht nur in Kairo, "er droht auch uns". Und dies mit einer subtilen Mischung aus latenter Gewalt, rhetorischer Aggressivität und moralisch aufgeladenen Opfermythen. Es gehe dem kulturellen Dschihad nicht um den Dialog, sondern um Stigmatisierung westlicher Werte. "Sein Ziel ist es", so Weimer, "den vorpolitischen Raum systematisch mit Denk-, Rede- und Kulturverboten zu belegen, bis irgendwann das Gute-Nacht-Gebet unserer Kinder als üble Provokation für den Propheten interpretiert werden kann." So baue sich in der Gesellschaft eine Mauer des Schweigens auf, nur die Hassprediger in deutschen Moscheen würden ungestört immer lauter.
Der "Focus"-Chefredakteur erinnert daran, dass Konvertiten, die vom Islam zum Christentum übertreten, regelmäßig mit dem Tod bedroht sind. Gewalt gegen muslimische Frauen, Zwangsheiraten, Ehrenmorde geschähen mitten in Deutschland. Ohne nennenswerten Widerstand schleiche sich das Totalitäre in unsere Gesellschaft. Weimer forderte seine Leser dazu auf, zu erkennen, "dass der Dialog der Kulturen auch damit beginnt, mutig die eigene Haltung zu vertreten. Und zwar bei uns selbst."