Der Horrorfilm gilt als einer der brutalsten Streifen, der jemals im indischen Bollywood produziert wurde. Dies meldet die britische Online-Ausgabe des "Guardian". Mitglieder der Aufsichtsbehörde begründeten die Zensur damit, dass sie die Gefühle der christlichen Minderheit verletzten. Kritik gab es auch, weil in einer Szene eine Frau brutal geschlagen und gepeinigt wird. Der blutige Inhalt des Filmes sei laut Behörde hoch genug, um "Ghost" als gewalttätigsten Film aller Zeiten zu klassifizieren, dessen mörderische Szenen zu zensieren seien.
Elementare Bestandteile des Drehbuchs
Regisseurin Puja Jatinder Bedi kritisierte die Maßnahme scharf, da es sich bei den zensierten Sequenzen um wichtige Szenen des Filmes handele: "Sie sind elementare Bestandteile des Drehbuches", sagte sie der indischen Zeitung "Times". Dort kommt auch JP Singh, Mitarbeiter der Behörde, zu Wort, der den Schritt verteidigt: Die Szene sei nicht verschwunden, sondern lediglich in gekürzter und entschärfter Form zu sehen. Insgesamt handele es sich um fünf bis sechs extrem brutale Szenen, wie das Abschneiden der Beine eines Toten vor laufender Kamera, die dies betreffe.
Auch durch die Auswahl der Schauspieler sorgt der Film für Schlagzeilen. Einer von ihnen, Shiney Ahuja wurde 2009 zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er seine Haushaltshilfe vergewaltigt haben soll. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde Shiney gegen eine Kaution freigelassen. In dem Film "Ghost" spielt er an der Seite der bekannten indischen Schauspielerin Sayali Bhagat.
Bereits in der Vergangenheit hatte der indische Filmausschuss etliche Streifen zensiert, um Vorbehalten konservativer Kreise des Landes entgegenzukommen. 2003 wurde der "The Pink Mirror" von der Leinwand verbannt. Sridhar Rangayans Film über einen indischen Transsexuellen wurde damals als "vulgär und anstößig" eingestuft. Bis heute wurde der Film in Indien noch nicht gezeigt, obwohl er bei vielen weltweiten Filmfestivals als Erfolg galt. (pro)