Filmrechte für „Zelot“ verkauft

Das amerikanische Medienunternehmen Lionsgate hat sich die Rechte am Buch „Zelot: Jesus von Nazaret und seine Zeit“ gesichert. Das Werk des iranisch-amerikanischen Islamwissenschaftlers Reza Aslan hatte für Schlagzeilen, viele Diskussionen und hohe Verkaufszahlen gesorgt.
Von PRO
Das Medienunternehmen Lionsgate hat sich die Filmrechte am Buch "Zelot" von Reza Aslan gesichert
Am Mittwoch teilte Lionsgate mit, man habe die Rechte am Buch „Zelot“ von Reza Aslan erworben. Das berichtet das amerikanische Online-Magazin Deadline. Lionsgate wurde ursprünglich in Kanada gegründet und ist eine der kommerziell erfolgreichsten Film- und Fernsehvertriebsgesellschaften Nordamerikas. Sie verfügt über ein Sortiment von Filmrechten, etwa von Crash, Monster‘s Ball, The Tree Of Life, Fahrenheit 9/11, American Psycho und Die Tribute von Panem-Reihe. Erik Feig, Präsident der Produktionsabteilung von Lionsgate sagte: „Reza Aslan hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben, das es vermag die altertümliche Welt und eine zeitlose Geschichte in unsere heutige Zeit zu transportieren. Wir sind begeistert darüber, dass wir diese einmalige filmische und umfassende Welt für die Kinobesucher erschaffen können.“ Der Autor Aslan erklärte: „Lionsgates Vision für ‚Zelot‘ deckt sich mit dem Ziel meines Buches, das Leben Jesu in einen humanistischen Kontext zu stellen anstatt in einen religiösen.“

Ärgernis wegen Interview mit FOX

Der Islamwissenschaftler floh 1979 aus dem Iran nach Kalifornien. Er konvertierte zunächst zum Christentum, wurde dann wieder Moslem. Aslans Buch „Zealot“ wurde von der amerikanischen Fachzeitschrift für Buchverlage Publishers Weekly zu einem der wichtigsten Bücher des Jahres gekürt. Das im Juli 2013 bei Random House auf Englisch erschienene Buch greift einige üblichen Ansichten zum Leben Jesu an. So behauptet Aslan etwa, dass Jesus sich selbst nicht als Gott sah. Er habe über Jesus nicht aus der Perspektive des christlichen Glaubens schreiben wollen, sondern er habe sich auf Quellen aus dem arabischen Raum des 1. Jahrhunderts gestützt, sagte Aslan in Interviews. Gegenüber der Zeit fasste er die Aussage des Buches so zusammen: „Ein armes Kind aus Palästina, ein ungebildeter Nobody gründet eine Bewegung, die die mächtigste Regierung der Welt in Rage bringt. Dieser Jesus ist so hinreißend, dass man zu seinem Anhänger werden kann, auch ohne ein Christ zu sein.“ Für Aufsehen sorgte im Sommer ein Interview Aslans mit Fox News. Eine Moderatorin stellte die Frage, warum er als Moslem ein Buch über Jesus Christus geschrieben habe. Kritiker warfen der Moderatorin anschließend vor, das Interview sei „peinlich“ gewesen. Wie die New York Times berichtet, hätten sich die Buchverkäufe in den zwei Tagen nach dem Interview um 35 Prozent gesteigert. Auch Aslans erstes Buch „„Kein Gott außer Gott: Der Glaube der Muslime von Muhammad bis zur Gegenwart“ (2006) war ein internationaler Bestseller. Aslan schloss an der Santa Clara Universität im Fach Religion mit einem Bachelor of Arts ab, machte einen Master in Theologie an der Harvard Divinity School und erhielt einen Doktortitel in Soziologie an der University of California, Santa Barbara. Bei Lionsgate für das Filmprojekt verantwortlich sind neben Erik Feig Gillian Bohrer und James Myers. Wann der Startschuss für die Produktion von „Zealot“ fällt oder wer für Regie und Drehbuch verpflichtet wird, ist noch nicht bekannt. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/wenn-ein-emmoslem-ueber-jesusem-schreibt/
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/medien-streit-um-emjesusbuch-autorem-geht-weiter/
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