Film über das Konzil von Nicäa

Das Konzil von Nicäa im Jahr 325 ist eine bedeutende Wegmarke in der christlichen Dogmenbildung. Der neue Film „Nicaea“ stellt dieses Ereignis und den politischen Aufstieg Konstantins I. dar. Der Kaiser lud 300 Bischöfe nach Nicäa, um dort die Frage nach der Göttlichkeit Jesu Christi zu klären.
Von PRO

Der Film solle die „Akte Christentum“ darstellen, siebzehn Jahrhunderte, nachdem diese vor dem römischen Kaiser Konstantin behandelt wurde, sagte der Produzent des Films, Charles Parlato, auf der Webseite zum Film. „Warum glauben wir als Christen, wie wir es tun? Ist es intellektuell redlich zu sagen, dass Gott in der Person Jesus von Nazareth auf Erden wandelte?“ Letztlich gehe es in dem Film um die Frage Jesu an seine Jünger: „Was sagt ihr, wer ich bin?“

Wegmarke des Christentums

Die Dreharbeiten beginnen 2014 in den Cinecitta Filmstudios in Rom, wo auch „Ben Hur“ (1959) und „Die Passion Christi“ (2004) gedreht wurden. Die Schauspieler sind noch nicht bekannt, der Kinostart ebenfalls nicht. Ausführender Produzent ist Enzo Sisti, der bereits für „Die Passion Christi“ arbeitete. Er betonte, noch nie habe es einen Film gegeben, der sich mit dem Konzil von Nicäa befasst. Dabei seien die damaligen Entscheidungen der Bischöfe „gut“ und „bis heute wichtig“.

Das Konzil von Nicäa in der heutigen Türkei, damals eine Sommerresidenz des römischen Kaisers, ist eine bedeutende Wegmarke der christlichen Dogmenbildung. Dort legten im Jahr 325 etwa 300 Bischöfe fest, dass Jesus Christus als Sohn Gottes „wahrer Gott“ und „wesenseins“ mit Gott dem Vater sei. Damit wiesen sie die Auffassung des Theologen Arius zurück, Jesus sei ein Geschöpf und Gott untergeordnet.  Dieser „Arianismus“ war damals im Römischen Reich weit verbreitet.

Diese Festlegung bildet die Grundlage des Glaubensbekenntnis „Nicäno-Konstantinopolitanum“, das weitgehend evangelische, katholische und orthodoxe Christen verbindet. Allerdings gibt es unter Theologen auch kritische Stimmen, die monieren, das Dogma sei unter Aufnahme philosophischer Denkmuster entstanden und habe sich vom ursprünglichen biblischen Glauben entfernt.

Kaiser Konstantin und das Christentum

Für den Produktionsdesigner Francesco Frigeri beginnt mit dieser dogmatischen Festlegung erst „das Christentum, wie wir es heute leben“. Es habe „nicht mit dem Evangelium Jesu“ begonnen. Und dieses außerordentliche Sujet sei bislang noch nicht behandelt worden.

Der Film erzähle die Geschichte des politischen Aufstiegs Konstantins zum alleinigen Herrscher über das römische Reich, erklärt Rob Draper, der Regisseur. Ein wichtiges Ereignis sei hierbei die Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312, als Konstantin über den Mitkaiser Maxentius siegte. Anschließend erfolgte die persönliche und religionspolitische Wende zum Christentum. Unter Konstantin wurde das Christentum als offizielle Religion anerkannt, Christen wurden nicht länger verfolgt. Als alleiniger Kaiser lud er 324 die um die Bedeutung der Person Jesu streitenden christlichen Gruppen nach Nicäa ein. (pro)

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