Haftbefehl erging gestern gegen zwei mutmaßliche „Cyber-Terroristen“ aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die Islamisten waren am Dienstag bei einer Razzia festgenommen worden, meldet die Internetausgabe der Zeitung „Süddeutsche“. Neben den 23- und 26-Jährigen würden weitere sechs Personen verdächtigt, im Internet Propaganda für die islamistische Szene verbreitet zu haben.
Bei der bundesweiten Razzia seien die Ermittler gegen die „Globale Islamische Medienfront“ (GIMF) vorgegangen, eine Gruppe, die gezielt islamistische Propaganda im Internet vertreibe. Die Bundesanwaltschaft werte ihre Tätigkeiten als Unterstützung der ausländischen Terrorgruppen „Al-Qaida“, „Al-Qaida im Zweistromland“ und „Ansar al-Islam“. Eine enge Anbindung an den Kern von „Al-Qaida“ soll die GIMF jedoch nach den Erkenntnissen von Sicherheitsbehörden bisher nicht haben; sie trete lediglich als deren „Lautsprecher“ auf.
Im deutschsprachigen Raum sei der GIMF seit 2006 im Internet präsent, überwiegend mit deutschen Übersetzungen arabisch-sprachiger Propaganda aus Islamistenforen. Im März vergangenen Jahres sei erstmals ein Drohvideo veröffentlicht worden, das Anschläge in Deutschland und Österreich angekündigt habe. Laut dem Nachrichtenportal „Heise“ veröffentlichten die Islamisten außerdem Enthauptungsvideos. (PRO)