Fernsehgottesdienst zum Reformationstag mit Ben Becker

Der Berliner Schauspieler Ben Becker und die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann wollen gemeinsam einen Fernseh-Gottesdienst zum Reformationstag gestalten. Im Zentrum stehen die Luthertexte. "Ich finde die Figur Luther spannend", so Becker über den Reformator.
Von PRO

In der Hildesheimer Sankt Andreaskirche wird der Schauspieler am 31. Oktober dem Reformator Martin Luther (1483-1546) Gehör verschaffen und seine Texte rezitieren, berichtet der „Evangelische Pressedienst“ (epd). „Das ist eine Traumbesetzung“, sagte der Hörfunk- und Fernsehbeauftragte der norddeutschen Kirchen beim NDR, Pastor Jan Dieckmann, der den Gottesdienst gemeinsam mit einem Team entwickelt und moderiert. Auch Landesbischöfin Käßmann wertet die Besetzung als gelungen: Luther habe nach Erkenntnissen von Historikern zwar eine Fistelstimme gehabt, „aber die Leute denken wahrscheinlich eher, dass Luther eine Stimme hatte wie Ben Becker“.

Der Gottesdienst wird am Reformationstag von 16.10 Uhr bis 17.10 Uhr vom NDR-Fernsehen übertragen. Rezitiert werden sowohl theologische als auch private Schriften des Reformators aus den Jahren 1520 bis 1543, so Dieckmann. Darunter seien auch ein Brief Luthers an seinen sterbenskranken Vater von 1521, in dem er sein gegen den Willen des Vaters verwirklichtes Leben als Mönch reflektiert, wie auch ein Brief Luthers zum Tod seiner Tochter. Im Vordergrund stehe allerdings die Schrift Luthers „Freiheit eines Christenmenschen“ von 1520.

Anschließend werde Bischöfin Käßmann in ihrer Predigt die Texte interpretieren und auslegen. Im Hinblick auf das bevorstehende 500-jährige Jubiläum der Reformation 2017, wolle die evangelische Kirche schon jetzt bei den Menschen die Reformation und Luthers große Leistung als Erneuerer der Kirche ins Gedächtnis rufen, erläutert die hannoversche Landesbischöfin. „Mit seinen Gedanken über die Freiheit hat der Reformator Weltgeschichte geschrieben. Wer in Deutschland lebt, muss etwas über Martin Luther wissen.“

Becker: „Luther war ein Revolutionär“

Ben Becker, der sich nach eigenem Bekennen als „nicht tief verwurzelt im christlichen Glauben“ bezeichnet, findet „die Figur Luther sehr spannend“, so der epd. So stelle Luther für ihn „einen Menschen mit einem großen Anliegen“ dar. Der Schauspieler sieht auch Parallelen zwischen sich und dem Reformator: So habe er möglicherweise mit ihm gemein, „manchmal etwas aufbrausend zu sein“. „Er war ein aufgewühlter, zerrissener Mensch, der etwas wollte“, äußerte Becker am Mittwoch vor Journalisten. „Dem Mann ist viel zu verdanken, etwa dass das Volk die Bibel lesen kann. In diesem Sinne war er ein Revolutionär.“

Die Lesungen der Luthertexte im NDR-Fernsehgottesdienst bilden jedoch nicht die erste Begegnung des Berliner Schauspielers mit dem Reformator. Becker wirkte bereits 2007 an einer Fernseh-Dokumentation über Luther mit und geht Ende September mit seinem Bühnen-Projekt „Die Bibel – Eine gesprochene Symphonie“ auf Deutschlandtournee. Begleitet wird er dabei von seiner „Zero Tolerance Band“, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg und einem Gospel-Chor. Im Oktober soll seine Performance „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie“ unter anderem in Leipzig und Dresden zu sehen sein.

Der in Bremen geborene Schauspieler Ben Becker hat seit seiner Schauspielausbildung in unterschiedlichen Film- und Fernsehproduktionen sowie an Theateraufführungen mitgewirkt. Bekannt wurde er durch Kinofilme wie „Comedian Harmonists“ und „Schlafes Bruder“, sowie durch den „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ im Fernsehen. Der zweifache Adolf-Grimme-Preisträger ist zudem als Musiker tätig.

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