Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat am Donnerstag über christliche Missionare in Afrika berichtet. Dabei behauptet sie zu Unrecht, der Amerikaner Rick Warren unterstütze ein Gesetz gegen Homosexuelle. Ein Kommentar von Moritz Breckner
Von PRO
21. August 2014
Foto: Saddleback Church/YouTube
Rick Warren erklärte 2009 in einem Video, dass er das ugandische Gesetz gegen Homosexualität „schrecklich“ finde
Evangelikale aus den USA nehmen immer mehr Einfluss auf die Politik in Afrika, stellt FAZ-Korrespondent Thomas Scheen zunächst fest, um dann ebenso pauschal zu behaupten: „Ihr Programm ist radikal und schwulenfeindlich.“ Als Beispiel wird zunächst der Aktivist Scott Lively genannt, bei dem diese Kritik durchaus angebracht ist. Lively hat 1995 ein Buch veröffentlicht, in dem er die Verfolgung schwuler Männer im Dritten Reich leugnet und behauptet, Homosexuelle hätten die Nazi-Ideologie vorangetrieben. Im FAZ-Artikel steht nicht, dass Lively für seine absurden Thesen harte Kritik aus den eigenen Reihen hinnehmen musste und keineswegs repräsentativ für evangelikale Christen steht.
Unfair wird der Autor, als er ausgerechnet über den kalifornischen Pastor und „Leben mit Vision“-Autor Rick Warren behauptet, dieser habe „den Kampf gegen Homosexualität zu einer Überlebensfrage für die afrikanische Gesellschaft“ erklärt. Warren hat sich seit Jahren um Afrika verdient gemacht, war immer wieder mit Gläubigen seiner „Saddleback Church“ vor Ort, um Schulen zu unterstützen und dem Kampf gegen AIDS voranzutreiben. Warrens private Meinung über praktizierte Homosexualität trat dabei nicht hervor.
„Doch trotz aller guter Taten nutzt der Kalifornier seine Popularität vor allem zur Propagierung einer restriktiven Gesetzgebung gegen Homosexuelle“, schreibt Scheen. Das ist entweder ein Irrtum, oder eine glatte Lüge: Warren hat bereits 2009 in einer Videobotschaft an Pastoren in Uganda erklärt, das „schreckliche“ von der ugandischen Regierung vorgeschlagene Gesetz zur Strafbarkeit von Homosexualität abzulehnen. Im März bekräftigte er seine Kritik an dem Gesetz. „Das Gesetz ist ungerecht, extrem und unchristlich gegenüber Homosexuellen“, sagte Warren. Gerüchte, er würde das Anti-Homosexuellen-Gesetz unterstützen, wies er zurück. Dies hatte unter anderem eine US-Journalistin behauptet.
In der FAZ finden diese Worte keinen Platz, stattdessen schreibt die Zeitung vielsagend: „Warrens enge Beziehung zu der Frau des ugandischen Präsidenten Museveni ist weithin bekannt.“
Wieder einmal stehen für einen Journalisten Evangelikale unter Generalverdacht. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung muss Rick Warren nicht mögen – aber sie sollte ihre falschen und rufschädigenden Behauptungen über ihn richtigstellen. (pro)
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