Der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber freute sich über den Zulauf des Familientages: „Die Familienpolitik in Deutschland hat in den vergangenen Jahren wichtige neue Ansätze unternommen. Jetzt muss das auf eine breite gesellschaftliche Basis gestellt werden.“ Mit Blick auf das Thema Kinderbetreuung betonte Huber: „Das Aufwachsen von Kindern ist von Anfang an ein Bildungsgeschehen. Deshalb handelt es sich in der frühen Kindheit nicht um bloße Betreuungs-, sondern um Bildungs- und Erziehungsangebote, die zeitlich abgestimmt sein müssen auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern.“
Der Präsident des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland, Jürgen Gohde, mahnte die soziale Gerechtigkeit in der Familienpolitik an. Auch sozial Schwächere müssten es sich leisten können, Kinder zu bekommen und Familie als Glück zu erleben.
Die Regionalleiter der christlichen Ehe- und Familienarbeit Team.F, Sabine und Siegbert Lehmpfuhl, beschreiben die Veranstaltung so: „Dass Familie kein Modell von gestern ist, das ins Museum gehört und kein Inseldasein in unserer Gesellschaft führen darf, kam in den vielen Fachforen, Themeninseln und Familienrunden zum Ausdruck. Die Aufbruchstimmung, von der die Familienministerin sprach, war an diesem Tag deutlich zu spüren.“
Auf dem Fachforum „Werte erwachsen“ ging es um „Erziehung auf der Basis christlich-ethischer Werte“. Albert Biesinger, Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, sieht in Deutschland eine “neue Elterngeneration, die wieder nach Werten fragt”. Er kam zu dem Fazit, dass „Religion in den Familien Zukunft hat“.
Der erste deutsche Familientag wurde veranstaltet von den “Lokalen Bündnissen für Familie” und dem Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Sport. Schirmherr der Aktion war Bundespräsident Horst Köhler.