ZDF-Moderator Kerner hatte in der umstrittenen Sendung am 9. Oktober 2007 in der Auseinandersetzung mit der Buchautorin Eva Herman gesagt: „Was ist denn die wahre Bestimmung der Weiblichkeit – [das] ist doch nicht zu Hause zu sitzen und die Kinder großzuziehen, sondern die wahre Bestimmung der Weiblichkeit ist doch, ein voll anerkanntes Mitglied einer Gesellschaft zu sein.“
„Ungeheure Diskriminierung“
Die Koordinatorin der Initiative „Familiennetzwerk Deutschland“, die Kinderärztin und Familientherapeutin Maria Steuer (Hollern), forderte in einem offenen Brief an ZDF-Moderator Kerner eine Entschuldigung und Klarstellung. Kerners Äußerung sei eine „ungeheure Diskriminierung“. „So viel Verachtung gegenüber Müttern ist uns selten entgegen geschlagen. Mütter leisten einen unersetzlichen Dienst, um ihre Kinder optimal auf das Leben vorzubereiten. Und nun müssen sie sich von einem Fernsehmoderator anhören, sie säßen zuhause und seien keine voll anerkannten Mitglieder der Gesellschaft“, so Steuer.
Kerner solle die Aussage öffentlich erläutern und Stellung beziehen, so die Koordinatorin des Vereins „Familiennetzwerk“, dem bundesweit zahlreiche Institutionen, Familien und Wissenschaftler angehören. Die Initiative setzt sich etwa dafür ein, dass die Bedürfnisse von Kindern in der Debatte um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf berücksichtigt werden.
Auf Kritik von Zuschauern und Berichterstattern stieß auch eine Aussage Kerners über die demographische Entwicklung in Deutschland. Herman hatte in der Sendung betont, dass in Deutschland zu wenige Kinder geboren werden. „Wir sterben aus. Wir kriegen die demographische Kurve nicht mehr.“ Darauf hatte Kerner geantwortet: „Na ja, dann gibt es ein paar mehr Chinesen – also insgesamt, was die Weltbevölkerung angeht, mache ich mir um das Aussterben nicht allzu viele Gedanken.“ Die Debatte um die Sendung sorgt bis heute für Diskussionen, insbesondere das Vorgehen von Kerner und der „Rauswurf“ Hermans werden von einer Mehrheit der Zuschauer kritisiert.