Familienfilm mit leiser Botschaft

In der romantischen Komödie "Jumping the Broom" treffen bei einer Hochzeit zwei Familien aus unterschiedlichen sozialen Milieus aufeinander. Produzent des frisch auf DVD erschienenen Films, der auch christliche Werte vermitteln soll, ist der bekannte amerikanische Pastor T.D. Jakes.
Von PRO

Zu Beginn der Liebeskomödie wacht Heldin Sabrina Watson (Paula Patton, "Déjà Vu") in einem fremden Bett auf. Es soll endlich ihr letzter One-Night-Stand gewesen sein: "Gott, ich verspreche dir wieder mal: Wenn du mir zu einem halbwegs würdigen Abgang aus dieser Situation verhilfst (…) Ich verspreche, jetzt nur noch für meinen zukünftigen Ehemann schwach zu werden." Der heißt Jason Taylor (Laz Alonso) und trifft Sabrina keine drei Filmsekunden später. Nächste Szene, fünf Monate danach: Verlobung. Soweit die Vorgeschichte, die in den ersten sieben Minuten des Films abgehandelt wird.

Die Haupthandlung von "Jumping the Broom" trägt sich im Anwesen von Sabrinas Familie auf der vornehmen Insel Martha’s Vineyard zu: Hier treffen die Familien von Braut und Bräutigam zur Hochzeit erstmals aufeinander. Besonders bei den Müttern prallen Welten aufeinander: Während Sabrinas Mutter (Angela Bassett, "Malcolm X", "Emergency Room") das Leben einer reichen Unternehmergattin führt, ist Jasons Mutter (Loretta Devine, "Glee", "Boston Public") eine einfache Postangestellte. Beide haben ein großes Ego, bei letzterer kommen schlechte Manieren dazu. Für Energie sorgt außerdem die hyperaktive Hochzeitsplanerin Amy, gespielt von "Boston Legal"-Star Julie Bowen – eine der sympathischsten Rollen im Film.

Film soll außereheliche Enthaltsamkeit promoten

Entsprechend vorhersehbar ist der Ablauf der Story, die auch beim obligatorischen, kurz vor der Hochzeit ans Licht kommenden Familiengeheimnis nicht wirklich zu überraschen weiß. Zu kurz und zu subtil geraten die moralischen Werte, die T.D. Jakes mit dem Film ansprechen wollte: Das wichtigste ist die Familie, in der Ehe gibt es auch schwere Zeiten, aber Krisen können gemeistert werden. Wie das Onlinemagazin "Christian Post" zum US-Kinostart berichtete, war es Jakes ein Anliegen, den Wert der Ehe und der außerehelichen Enthaltsamkeit in dem Film hervorzuheben. Das ist immerhin in der Szene gelungen, in der Jakes in einer Nebenrolle als Pastor auftritt und sich mit dem Brautpaar am Tag vor der Zeremonie bespricht. Mit seiner tiefen, charakteristischen Stimme gibt er väterliche Ratschläge, die aber nur indirekt auf Gott hinweisen. In der deutschen Fassung wird Jakes von Engelbert von Nordhausen, bekannt als deutsche Stimme von Samuel L. Jackson, gesprochen. Sabrinas Entschluss, mit körperlichen Intimitäten bis nach der Hochzeit zu warten, stößt bei Jason auf wenig Begeisterung – wird aber umgesetzt.

"Jumping the Broom" hat dezente christliche Elemente. Man kann ihm zugute halten, nicht mit dem Holzhammer zu predigen. Man kann ihm aber auch vorwerfen, nicht klar genug auf Gott hinzuweisen. Der schlimmste Vorwurf aber lautet: Zeitweise ist der Streifen einfach langweilig.

Produzent und Nebendarsteller T.D. Jakes gehört zu den bekanntesten Pastoren der USA. Er ist Leiter der Großkirche "The Potter’s House" in Dallas mit etwa 30.000 Mitgliedern. Auch in der Politik findet er Gehör, so traf er sich mehrmals mit den Präsidenten George W. Bush und Barack Obama. Über den Fernsehsender "Daystar" können Jakes‘ Predigten auch in Deutschland im Fernsehen verfolgt werden. Der Filmtitel "Jumping the Broom" bezieht sich übrigens auf eine Redewendung, die auf eine afroamerikanische Hochzeitstradition hinweist, wonach Braut und Bräutigam nach der Trauung über einen Besenstiel springen – eine Tradition, die im Film für einen kleinen Streit sorgt. (pro)

"Jumping the Broom", DVD, 108 Minuten, 10,79 Euro. Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch. Freigegeben ab sechs Jahren.

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