„Familien-Mainstreaming statt Gender-Mainstreaming“

Kinder, Karriere und die Produktivität im Alter: Über diese Spannungsfelder diskutierten eine Topmanagerin, eine Kinderärztin, eine Soziologin und ein Firmenchef auf dem "Kongress christlicher Führungskräfte" in Nürnberg.
Von PRO

In einem waren sich die Diskutanten einig: Die Gesellschaft ist auf Familien angewiesen und muss diese stärken – nur über das "Wie" gab es unterschiedliche Ansätze. Die katholische Publizistin und Soziologin Gabriele Kuby beklagte, dass die Bundesregierung mit linker Politik die Familie systematisch zerstöre: "Die Politik von Ursula von der Leyen ist schon bei Engels und Marx zu finden: Frauen in die Produktion, Kinder an den Staat." Damit würde auch das Grundgesetz unterlaufen, das die Familie unter den besonderen Schutz des Staates stellt. Statt "Gender-Mainstreaming" forderte Kuby "Familien-Mainstreaming", eine stärkere Unterstützung von Eltern. Dies sei zum Beispiel durch eine andere Steuer- und Rentengesetzgebung und die Einführung des Familienwahlrechts zu erreichen. Die Zukunft der Gesellschaft hänge von den Kindern ab.

Auch Maria Steuer, Kinderärztin und Vorsitzende von Familie e.V., betonte, dass das Wohl der Kinder viel stärker in den Mittelpunkt der Debatte gerückt werden müsse. Es gelte, das Urvertrauen und die Bindungsfähigkeit von Kindern zu schützen. "Wenn das Urvertrauen gegeben ist, dann hat man Werte, über die man nicht mehr diskutieren muss, dann wird ein Jugendlicher auch nicht Amoklaufen oder Drogen nehmen", so die mehrfache Mutter. "Kinder brauchen Eltern. Und wenn man nicht nach dem dritten Kind in die Armut abrutscht, macht das auch Mut zu Familie."

Debatte um Frauenquote "schlimm"

Michaela Stitz, Topmanagerin bei dem Sportartikelhersteller Nike, stellte fest, dass die Wirtschaft schon viel tue, um Familien und Mütter zu stärken. Aber es gebe in manchen Positionen und Berufen auch Grenzen, wo es nicht mehr möglich ist, voll berufstätig und für die Familie da zu sein. Zur aktuellen Diskussion um eine Frauenquote in politischen und wirtschaftlichen Organisationen sagte sie: "Es gibt nichts schlimmeres, als als Quotenfrau abgestempelt zu werden."

Alfred Odenthal, Direktor der Robert Bosch GmbH, warb dafür, das Potential von arbeitswilligen und arbeitsfähigen älteren Menschen zu nutzen. Bosch vermittelt Pensionären des Unternehmens zeitlich begrenzte Arbeitsaufträge. "Die ehemaligen Mitarbeiter haben ja eine große Expertise gesammelt, die sind gleich wieder drin im Problem", so Odenthal. (pro)

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