Ziel ist es laut Initiatoren, das Verständnis für Menschen eines anderen Glaubens zu stärken und Extremismus zu bekämpfen. Wie die britische Tageszeitung „The Times“ berichtet, wird das Projekt vom „Muslim Institute“ unterstützt.
„Faithbook“ will die Vorteile eines virtuellen sozialen Netzwerkes nutzen, um Menschen verschiedenen Glaubens aus der ganzen Welt zu Diskussionen über Religion zusammenzubringen. Simon Cohen, Sprecher von „Faithbook“, sagte gegenüber der Zeitung, es gebe zwar bereits kleinere Gruppen innerhalb von „Facebook“, die sich mit Religion auseinander setzten, doch sei „Faithbook“ die einzige Seite, die Menschen jeder Religion willkommen heiße. Cohen hofft, dass die Seite vor allem jüngere Generationen motiviert, sich über Menschen anderer Glaubensrichtungen zu informieren.
Die Mitglieder können Fotos hochladen, heilige Texte oder Gebete lesen. Shoshana Boyd Gelfand, Rabbinerin des Reformierten Judentums und Leiterin des Projekts, sagte gegenüber der „Times“: „So vieles bei den Neuen Medien ist zu einer Möglichkeit von Extremisten geworden, Botschaften des Hasses und der Intoleranz zu verbreiten. Wir müssen das bekämpfen und einen Raum schaffen, wo Menschen miteinander konstruktiv debattieren können, die sich nicht von Angesicht zu Angesicht treffen würden.“
Bereits vier Tage nach Gründung der Gruppe haben sich 360 Mitglieder („Fans“) eingetragen. Zu den Themen der Diskussionen gehört etwa die Frage, welchen Platz Religion in der heutigen Gesellschaft haben und wie man Extremismus bekämpfen kann. Ein Teilnehmer fragt, was die Geschichte vom Turmbau zu Babel im übertragenen Sinne bedeuten könnte. Simon Barrow von der britischen christlichen Gesellschaft „Ekklesia“ kritisierte, das Projekt sei „bloß eine weitere Facebook-Gruppe“. (PRO)