Der katholische Theologe David Berger hat sich im Zusammenhang mit der Bluttat von Orlando wiederholt in den sozialen Medien kritisch über den Islam geäußert. Jetzt hat Facebook die Seite des schwulen Journalisten gesperrt.
Von PRO
Foto: pro/Norbert Schäfer
Weil sich der schwule Theologe und Journalist David Berger nach dem Attentat von Orlando kritisch über den Islam auf Facebook geäußert hatte, wurde seine Seite gesperrt
Der katholische Theologe, schwule Journalist und Islamkritiker David Berger hat sich nach dem islamistisch motivierten Attentat von Orlando, bei dem ein Islamist in einem Homosexuellen-Club 49 Menschen ermordet hat, wiederholt kritisch und besorgt über den Islam geäußert. Seine Ansichten veröffentlichte er auf Internetblogs und in den sozialen Medien. Nun wurde nach Angaben Bergers die private Facebookseite mit mehr als 5.000 Followern für die Dauer von 30 Tagen gesperrt. Im Interview mit pro hatte Berger unter anderem erklärt, dass Gewalt und Diskriminierung von Muslimen gegen Homosexuelle „von den Opferverbänden beharrlich totgeschwiegen“ würden. Dies geschehe hinter vorgehaltener Hand mit dem Argument, dass Berichte Islamophobie und Rassismus fördern könnten. Dies jedoch wolle die schwule Gemeinschaft nicht, denn sie sehe sich selbst als diskriminierte Randgruppe.
„Facebook betreibt Zensur“
Auch auf dem liberal-konservativen Blog „Tichys Einblick“ hatte sich Berger besorgt über die islamisitisch motivierte Gewalt gegen Homosexuelle geäußert. „Es wäre reichlich naiv anzunehmen, dass Omar Mateen ein psychisch kranker Einzelfall war, der aufgrund unglücklicher Verstrickungen und einer eventuell vorhandenen, aber in religiösem Homohass ertränkten homosexuellen Veranlagung zu einem fanatischen Massenmörder ‚im Namen Allahs‘ wurde“, sagte Berger. Diese und andere Artikel hatte er über seine Facebookseite geteilt, die nun gesperrt wurde.Berger sieht darin einen Eingriff in seine publizistische Tätigkeit. Auf Anfrage von pro erklärte er: „Es ist für mich zunächst als Mensch enttäuschend: in Orlando richtet ein fanatischer Islamist ein Blutbad unter Schwulen an – und Facebook sperrt Nutzer, die Kritik am Islamismus üben.“ Die eigentliche Tragik liegt nach Bergers Auffassung allerdings in dem Umstand, dass „von einer privaten Stelle, unterstützt von einer halböffentlichen Stelle der Maas-Kahane-Kommission Zensur der öffentlichen Meinung ausgeübt“ werde. Facebook ist aus Bergers Sicht derzeit „der Ort schlechthin für öffentliche Meinung im Netz“.
„Soziales Netzwerk schlimmer als Inquisition“
Presserechtliche Schritte zieht Berger derzeit nicht in Betracht. Gegenüber pro erklärte der Journalist: „Facebook wird sich auf seinen Status als Privatunternehmen zurückziehen“, das es von seiner Bedeutung her jedoch nicht mehr sei. „Aber so funktioniert eben heute Zensur: ganz untergründig und ohne dass man dafür eine Begründung geben muss – und sich daher auch nicht verteidigen kann“, erklärte Berger, und weiter: „Die Inquisition war im Vergleich zu Facebook ein Hort der Fairness und Gerechtigkeit.“ (pro)
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