Manche fasten Alkohol, andere Schokolade oder generell Süßigkeiten. Dass
Fasten aber keineswegs auf Ess- oder Trinkbares begrenzt sein muss,
beweist eine wachsende Gruppe von Facebook-Usern. Motto: "Lasst uns die
Fastenzeit nutzen, um Gott zu loben und ihm näher zu kommen!" Sieben
Wochen ohne Pinnwand-Einträge, Status-Updates, "Gefällt-mir"-Klicks,
Foto-Kommentare und Freundschaftseinladungen. Als Marcel Werner die
Gruppe gründete, habe er an sich selbst festgestellt, "wie viel Zeit ich
sinnlos bei Facebook vergeude – da ist mir die Idee gekommen, Facebook
in der Fastenzeit zu fasten", so der Initiator. Zwar sei es gut, wenn
man über soziale Netzwerke in Kontakt bleiben könne, auch mit
internationalen Bekannten, meint Werner. "Aber Facebook ist nun mal ein
absoluter Zeitkiller."
Einen ähnlichen Weg geht die Aktion "offline aktiv sein", die jedoch nur eine Woche dauert. Im Gegensatz zur Facebook-Gruppe ruft der Christliche Medienverbund KEP zu einem noch radikaleren Verzicht auf: "Keine Bildschirmmedien ab 18 Uhr und am Wochenende". Das Ziel der Aktion, die vom 9. bis 17. April stattfindet, ist, wieder mehr am realen Leben teilzunehmen und seine Freizeit gemeinsam mit der Familie, Freunden oder Nachbarn zu verbringen. Auf der Homepage der Aktion kann man sich verbindlich anmelden, auch Begleitmaterialien kann man sich kostenlos herunterladen.
Dabei scheinen die "Offliner" in Deutschland offene Türen einzurennen: Nach einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) waren im Februar 2011 28 Prozent der Deutschen dazu bereit, beim Fasten auf Computer oder Internet zu verzichten (Vorjahr: 23 Prozent). Im Vordergrund steht bei den Befragten laut DAK-Expertin Silke Willms aber der gesundheitliche Aspekt: „Wer in den nächsten sieben Wochen bewusst auf bestimmte Dinge verzichtet, der tut seinem Körper und seiner Seele etwas Gutes. Fasten ist eine Auszeit, die wie ein Urlaub wirkt.“
Werner hingegen geht es um sein geistliches Leben: "Würde ich zum Beispiel Alkohol fasten, würde dadurch meine Beziehung zu Gott ja nicht besser, wenn ich nicht gleichzeitig mehr Zeit mit ihm verbringen würde. Das kommt dem ursprünglichen Fastengedanken an sich – also der Einstimmung auf die Passion, besinnlich werden – meiner Meinung nach viel näher." Das sieht auch der Ethiker Dr. Stephan Holthaus (Gießen) so: „Auf Liebgewonnenes mal zu verzichten, ist eine gute Sache, weil der Fastende beweist, dass er sich von der Welt nicht gefangen nehmen lässt. Verzicht um eines höheren Zieles willen ist ein hoher ethischer Wert.“
Und wie kann man auch nach Ostern noch verantwortlich mit dem "Zeitkiller" Facebook umgehen? Werner: "Vielleicht, indem man sich von vornherein eine Limitierung dafür setzt, wieviel Zeit man wöchentlich maximal dort verbringt. Dafür braucht man dann aber wieder viel Disziplin – von der ich auch nicht weiß, ob ich sie denn tatsächlich habe."
Dabei scheinen die "Offliner" in Deutschland offene Türen einzurennen: Nach einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) waren im Februar 2011 28 Prozent der Deutschen dazu bereit, beim Fasten auf Computer oder Internet zu verzichten (Vorjahr: 23 Prozent). Im Vordergrund steht bei den Befragten laut DAK-Expertin Silke Willms aber der gesundheitliche Aspekt: „Wer in den nächsten sieben Wochen bewusst auf bestimmte Dinge verzichtet, der tut seinem Körper und seiner Seele etwas Gutes. Fasten ist eine Auszeit, die wie ein Urlaub wirkt.“
Werner hingegen geht es um sein geistliches Leben: "Würde ich zum Beispiel Alkohol fasten, würde dadurch meine Beziehung zu Gott ja nicht besser, wenn ich nicht gleichzeitig mehr Zeit mit ihm verbringen würde. Das kommt dem ursprünglichen Fastengedanken an sich – also der Einstimmung auf die Passion, besinnlich werden – meiner Meinung nach viel näher." Das sieht auch der Ethiker Dr. Stephan Holthaus (Gießen) so: „Auf Liebgewonnenes mal zu verzichten, ist eine gute Sache, weil der Fastende beweist, dass er sich von der Welt nicht gefangen nehmen lässt. Verzicht um eines höheren Zieles willen ist ein hoher ethischer Wert.“
Und wie kann man auch nach Ostern noch verantwortlich mit dem "Zeitkiller" Facebook umgehen? Werner: "Vielleicht, indem man sich von vornherein eine Limitierung dafür setzt, wieviel Zeit man wöchentlich maximal dort verbringt. Dafür braucht man dann aber wieder viel Disziplin – von der ich auch nicht weiß, ob ich sie denn tatsächlich habe."