In Hannover würden allein mehrere tausend Menschen unter der Sucht leiden, besonders Jugendliche. Das Bundesgesundheitsministerium schätzt die Zahl der Süchtigen in Deutschland auf mehr als 500.000. Trotzdem hält Freitag nichts von einem generellen Internet-Verbot. Es gehe darum, einen gesunden Umgang mit dem Medium zu lernen. "Wir sind nicht gegen Onlinespiele an sich oder das Internet." Vielmehr sei es eine Herausforderung, das stärker werdende Vermischen von Online und Offline vernünftig zu nutzen und damit einen gesunden Umgang zu lernen. "Auch die virtuelle Realität ist eine Wirklichkeit, die wirkt", zitiert das Nachrichtenportal "Heise" Freitag.
Pornokonsum kann zu Realitätsverzerrung führen
Der Einfluss sozialer Medien auf das Verhalten von jungen Menschen dürfe nicht unterschätzt werden, betonte Freitag: Eigenständigkeit, kritisches, unabhängiges Denken und bewertungsfreie Beziehungen seien dadurch immer weniger möglich. Menschen wollten nur noch gefallen.
Ein zu starker Konsum von Internet-Pornografie könnte zudem zu einer Realitätsverzerrung führen. "Studien dazu dokumentieren eindrucksvoll, dass Jugendliche, je häufiger sie Internetpornos konsumieren, das Gezeigte für realistisch halten", sagte Freitag laut "Heise". "Der regelmäßige Konsum befördert ein negatives Frauenbild und reduziert Frauen auf ein Objekt sexueller Begierde." Demnach sinke laut Freitag die Hemmschwelle, selbst zum Täter sexueller Gewalt zu werden. (pro/dpa)