Ex-Moslem sieht Scharia auf dem Vormarsch

Die Scharia gefährdet die europäische Kultur – und das mit staatlicher Hilfe. Das schreibt der ehemalige Moslem Ibn Warraq in einem Essay der Zeitung "Die Welt". Schon jetzt arbeiteten allein in Großbritannien 85 Scharia-Gerichte und bedrohten damit Werte wie Meinungs- und Redefreiheit.

Von PRO

All die hart erkämpften westlichen Errungenschaften und Freiheiten würden derzeit in einer "Orgie multikulturellen Liberalismus" verschleudert, schreibt Ibn Warraq. Es sei offensichtlich, dass viele Muslime sich nicht an die westliche Kultur anpassen wollten. Stattdessen beharrten sie darauf, dass das Gastland ihnen Sonderrechte und Privilegien gewähre. "Es könnte sogar die Gefahr bestehen, dass sich die europäischen Gesellschaften in religiöse und kulturelle Gettos aufspalten, jedes mit seinen eigenen Gesetzen", warnt der Autor.

Der Name Ibn Warraq ist ein Pseudonym, das er sich aus Sicherheitsgründen zugelegt hat. Der einstige Moslem wurde 1946 in Indien geboren. Aus der Feder des ehemaligen Kulturprofessors stammt das Buch "Warum ich kein Muslim bin". Darin beschäftigt er sich mit der Todesfatwa gegen den Autor Salman Rushdie. Aus Angst, selbst Opfer eines solchen Aufrufs zu werden, legte er seinen echten Namen ab.

In der "Welt" schreibt er: "In Großbritannien arbeiten heute bereits 85 Scharia-Gerichte, sie wenden islamisches Recht an, um häusliche, familiäre und geschäftliche Streitfälle zu lösen; viele dieser Gerichte sind in Moscheen angesiedelt. Dabei bedroht die pure Existenz der Scharia-Gerichte die Rechte und Freiheiten von Individuen und die Vorstellung von einem Rechtssystem, das auf Gesetzen beruht, die von gewählten Volksvertretern beschlossen wurden." Einige der Entscheidungen solcher islamischer Tribunale würden bereits als rechtlich bindend angesehen. Somit sei eine der größten Errungenschaften der westlichen Zivilisation in Gefahr: Die Meinungs- und Redefreiheit.

"Barbarische Aspekte des Koran"

Dass diese bereits heute durch den politischen Islam eingeschränkt würden, sucht er mit zwei Fällen zu belegen: Dem Gerichtsprozess um den niederländischen Politiker Geert Wilders und einer Resolution  des Menschenrechtsrats in Genf zur Religionskritik. Letztere sieht laut der Nachrichtenagentur "Reuters" seit 2009 vor, dass muslimische Minderheiten nicht mehr öffentlich angegriffen oder stigmatisiert werden dürfen. "Die Scharia und den Islam zu kritisieren, ja, sie nur zu erwähnen, ist künftig verboten", schreibt Ibn Warraq.

Geert Wilders steht derzeit wegen antiislamischer Äußerungen und der Anstachelung zum Hass gegen Muslime vor Gericht. Im Jahr 2007 etwa schrieb er in einem Weckruf: "Ich habe genug vom Islam in den Niederlanden: keine weiteren muslimischen Einwanderer mehr. Ich bin die Verehrung von Allah und Mohammed in den Niederlanden leid. Ich habe genug von dem Koran in den Niederlanden. Verbietet den Koran." Bekannt wurde Wilders auch durch seinen islamkritischen Film "Fitna".

"Wilders hat das Recht, den Islam zu kritisieren, und mit seiner Kritik weist er auf die barbarischen Aspekte des Korans hin, der Hass gegen Juden, Christen und andere Nicht-Muslime predigt. Wilders hat nichts erfunden, er gibt lediglich eine wahrheitsgemäße Darstellung des wahren Inhalts der heiligen Schrift der Muslime wieder", schreibt Ibn Warraq dazu. (pro)    

http://www.welt.de/die-welt/debatte/article6777055/Lust-auf-Scharia.html
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