Der frühere Fußballnationalspieler Cacau hat seinem gewalttätigen, alkoholkranken Vater vergeben. Die Kraft dafür schöpfte er aus seinem christlichen Glauben, sagte der 44-Jährige dem SWR. Er habe im Glauben einen „Anker“ gefunden und mit seinem Vater weiterhin Gemeinschaft haben können.
Cacau wuchs mit zwei Brüdern in armen Verhältnissen in Brasilien auf. An Weihnachten habe seine Mutter oft nicht gewusst, was sie den Kindern zu essen geben sollte, sagte er. Geschenke habe es keine gegeben. Trotz Armut hätten Nachbarn und Freunde geholfen.
Wo Sicherheit im Leben herkommt
Mit 16 Jahren entschied er sich für ein Leben als Christ. Diese Entscheidung habe sein Leben komplett verändert. „Meine Sicherheit liegt seitdem nicht mehr in den Dingen dieser Welt, sondern in meinem Glauben“, so Cacau. Der Glaube gebe ihm auch in Krisenzeiten innere Stabilität.
Obwohl er durch seinen Vater auch Gewalt erleben musste, fand er den Weg zur Versöhnung. „Mir wurde klar, dass auch ich nicht frei von Fehlern bin. Mir wurde von Gott vergeben“, sagte Cacau. Auch während seiner Karriere als Stürmer beim VfB Stuttgart stand er zu seiner Überzeugung. Nach Toren gingen sein Blick und seine Finger oft Richtung Himmel. „Mir war immer wichtig, zu zeigen, woher meine Kraft kommt. Alles, was ich habe, kommt von Gott“, sagte er.
Sein Vater starb vor vier Jahren, seine Mutter in diesem Jahr. Das kommende Weihnachtsfest wird Cacau erstmals ohne seine Eltern verbringen. Er feiert mit seinen drei Kindern in seiner alten Heimat Brasilien.