Evangelikale aus 100 Nationen beraten in Thailand

Es ist eine der größten Veranstaltungen evangelikaler Christen weltweit: Alle sechs Jahre lädt die "Weltweite Evangelische Allianz" (WEA) Vertreter christlicher Verbände und Gemeinden aus der ganzen Welt zu einem Treffen ein. Seit vergangenem Samstag ist es wieder soweit: Mehr als 500 Delegierte treffen sich in Thailand.
Von PRO

Mit thailändischen Musik- und Tanzdarbietungen, einer internationalen Flaggenparade, vor allem aber mit viel Gebet und einer ausgiebigen Fastenzeit begann an diesem Wochenende die Generalversammlung der WEA im thailändischen Pattaya. Vertreter von rund 420 Millionen evangelikalen Christen aus 100 Nationen nutzen die fünftägige Veranstaltung, um über ihre Aufgaben weltweit zu sprechen. Die Teilnehmer sollen mit „einer frischen Vision von der Arbeit christlicher Gemeinden auf der ganzen Welt“ nach Hause zurückkehren, wie Geoff Tunnicliffe, Internationaler Direktor der WEA, sagte. Der Fokus dieser Arbeit liege in der Mission. Armut, die Veränderungsprozesse innerhalb der Kirche, HIV und Aids, Religionsfreiheit und evangelikales Engagement sollen in den kommenden Tagen im „Living Room“ thematisiert werden, einem Forum für öffentliche Diskussionen und Seminare mit Experten aus der ganzen Welt.

Thailändische Regierung befürwortet Konferenz

„Was wir brauchen, ist eine Erneuerung unserer historischen Verpflichtung gegenüber dem Evangelium und unseren biblischen Wurzeln als evangelikale Christen“, ist Tunnicliffe sicher. Die stellvertretende ständige Sekretärin von Thailand, Kanada Vajrabhaiya, wies bei einem Besuch der Tagung auf die gemeinsamen Interessen der Evangelikalen und der thailändischen Regierung hin, etwa die Bekämpfung von Armut und HIV sowie die Stärkung der Frauenrechte. “Die WEA ist für uns ein wichtiges Netzwerk, um Programme zu initialisieren, die hilfebedürftige Gruppen unterstützen und die Lebensbedingungen benachteiligter Menschen in unserem Land verbessern“, sagte Vajrabhaiya. Diese Ziele seien Teil des christlichen Prinzips der Nächstenliebe. Vajrabhaiya würdigte die wissenschaftlichen, medizinischen, bildungspädagogischen und infrastrukturellen Fortschritte, die Dank der Unterstützung christlicher Missionare in ihrem Heimatland Einzug gehalten hätten.

Auf der Versammlung treffen Vertreter globaler WEA-Partner zusammen, etwa aus Organisationen wie der Heilsarmee, der weltweiten Pfingstbewegung, der Mennonitengemeinschaft, der Weltallianz Reformierter Kirchen, der charismatischen Strömung, des Chinesischen Christlichen Rats und der protestantischen Kirchen.

Der Veranstaltung war ein Jahr des Gebets vorrausgegangen, das sein Ende mit dem Tag der Eröffnung fand. Die missionarische Arbeit der Teilnehmer soll zukünftig durch eine neue Webseite der sechsjährlichen Versammlung unterstützt werden. Tunnicliffe äußerte außerdem Pläne, ein Buch mit den Ergebnissen des Treffens herauszugeben. Er hoffe, die Konferenz werde zum brüderlichen Miteinander der anwesenden Christen beitragen. Unter ihnen befinden sich dieser Tage auch elf Vertreter aus Deutschland, etwa Wolfgang Büsing, Vorsitzender der europäischen Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen, oder Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz. (PRO)

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