Evangelikal durch das Netz

Weiße evangelikale Christen in den USA benutzen soziale Netzwerke wie Facebook sowie Twitter für religiöse Zwecke wesentlich mehr als andere Glaubensgemeinschaften. Das ergab eine Untersuchung des "Public Religion Research Institute" (PRRI).
Von PRO

Die Hälfte der Facebook-Benutzer in den USA gab an, dass sie ihr religiöses Bekenntnis nicht auf ihrer Profil-Seite bekannt machen. Davon abgesehen gibt jeder Fünfte seine religiöse Identität in Facebook mit "Christ" an, neun Prozent identifizieren sich als Katholik oder als Protestant (acht Prozent). Rund vier Prozent beschreiben sich als Atheist oder Agnostiker, die restlichen Nutzer geben keine Konfession an. Nur ein Viertel der weißen Evangelikalen äußert sich nicht in Facebook zum Glauben. Laut der Umfrage teilen weiße Evangelikale mehr durch soziale Netzwerke mit als Angehörige anderer Denominationen.

Die Studie zeigt zudem, dass 20 Prozent der evangelikalen Christen ihre Gottesdienstbesuche via Facebook oder über andere soziale Netzwerke mitteilen. Unter "Mainstream"-Protestanten seien es nur sechs Prozent, und unter Katholiken zwei Prozent. Ein Viertel der weißen Evangelikalen gaben an, schon Predigten online heruntergeladen oder als Podcast gehört zu haben. Im Gegensatz dazu liegt die Zahl der "Mainstream"-Protestanten und Katholiken, die eine Predigt online heruntergeladen haben, nur bei sechs Prozent. Evangelikale wie Joyce Meyer oder Max Lucado bekommen beim Kurznachrichtendienst Twitter sogar mehr Rückmeldungen auf ihre "Tweets" als Prominente aus dem säkularen Bereich. Ihre Botschaften werden zudem öfters weitergeleitet, berichtet das Magazin "Christianity Today".

Vierzig Prozent der evangelikalen Christen erklärten, dass ihre Gemeinde eine aktive Facebook-Seite oder Website betreibe, um den Kontakt zwischen Gemeindemitgliedern regelmäßig zu erhalten. Zusätzlich berichtete die Hälfte (49 Prozent) der evangelikalen Christen, dass ein oder mehrere Computermonitore während des Gottesdienstes in ihre Kirche benutzt werden. Bei den "Mainstream"-Protestanten seien es 39 Prozent, und unter Katholiken nur elf Prozent.

Generationsunterschiede werden ebenfalls in der Umfrage deutlich: 37 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 34 gaben an, Facebook mehrere Male am Tag zu verwenden und dies auch für religiöse Zwecke. Hingegen sagten 59 Prozent der Befragten im Alter über 65 Jahren, dass sie Facebook nie benutzten. Darüber hinaus legt die Studie nahe, dass junge Amerikaner häufiger Kontakt mit ihrem Pastor oder anderen Religionsführer und Institutionen durch soziale Netzwerke pflegen. Es kommt doppelt so häufig bei den Jugendlichen vor, dass sie eine Online-Predigt herunterladen oder als Podcast hören als bei der ältere Generation (17 Prozent gegenüber acht Prozent). (pro)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen