Eva-Maria Admirals „Überlebenslauf“

Eva-Maria Admiral gehörte zum Ensemble des Wiener Burgtheaters und erhielt Preise als beste Nachwuchsschauspielerin. In ihrer Biografie „Mein Überlebenslauf“ arbeitet sie nicht nur ihre Kindheit auf, sondern erzählt auch, wie sie trotz schwieriger Rahmenbedingungen zum christlichen Glauben fand. Eine Rezension von Johannes Weil
Von PRO
Die östereichische Schauspielerin Eva-Maria Admiral hat ihr spannendes Leben in einer Biographie niedergeschrieben
Die Schauspielerin Eva-Maria Admiral kommt 1965 in Wien zur Welt: vier Monate zu früh und mit einem schweren Darmleiden. Die Familie kommt aus gehobenen Kreisen und die Erziehung von Eva-Maria und ihrem älteren Bruder liegt größtenteils in Händen von Kindermädchen. In ihrer Kindheit prägt Admiral vor allem die Angst vor dem Alleinsein sowie die emotionale Kälte des Elternhauses.Der Weg als Tochter eines erfolgreichen Unternehmers führt sie ins Internat. Dort bekommt sie nicht das, was sie sich erhofft. Vor allem bekommt sie in dem katholischen Internat keinen liebenden Gott vermittelt. Sie studiert in Paris und lässt sich in Wien zur Schauspielerin ausbilden. Erst ihre Freundin Michaela macht ihr „Appetit“ auf die Bibel. Die optimistische Art ihrer Freundin weckt Admirals Interesse für den Glauben. Sie spürt und erlebt, dass Gott sie anspricht. Sie besucht Gottesdienste und lädt ihre Schuld bei Jesus ab. Durch die katholische Prägung fällt es ihr aber zunächst schwer, zu glauben, dass es allein der Glaube an Jesus ist, der selig macht.

Ehemann entspricht nicht dem Klassendenken

Trotz der harten und stressigen Engagements behält die Künstlerin für sich das Ziel, mit ihrer Arbeit die Herzen von Menschen zu berühren. Admiral beschreibt, wie sie mit Eric Wehrlin ihr privates Glück findet, obwohl dieser nicht dem Klassendenken ihrer Eltern genügt. Die Rückschläge bleiben aber nicht aus: Vier Kinder kann sie nur tot zur Welt bringen, ihr kranker Darm bringt sie an persönliche Grenzen und auch in ihrer Familie hat sie einen schweren Stand. Admiral beschreibt, wie sie trotz allem Antworten auf die Lebensfragen der anderen geben möchte. Sie wird freie Schauspielerin, weil sie mit ihren Produktionen von Gott erzählen möchte. Sie möchte Menschen dort mit Kunst berühren, wo die Predig allein oft nicht hinkommt: in der Sprache des 21. Jahrhunderts. Die Situation innerhalb der Familie wird zur Belastung. Es kommt zum Bruch mit den Eltern. Admiral soll enterbt werden, damit die Familiendynastie in der männlichen Linie erhalten bleiben kann. Sie begehrt auf, was erneut nicht ins Bild ihrer Familie passt. Eine weitere Grenzerfahrung ist ihr Nahtod-Erlebnis aufgrund ihrer Hirnhautentzündung. Sie fühlt sich in dem „Film“, der vor ihren Augen abläuft und dem Himmel gleicht, frei „vom körperlichen Schmerzgefängnis“, was ihr uneingeschränktes Ja zu Gott noch einmal verstärkt. Admiral schreibt über ihre eigenen Schwächen und Grenzen auch dort, wo sie an ihrem eigenen Perfektionismus scheitert und dort, wo sie sich lebensmüde und schwermütig fühlt. Sie geht den Schritt, sich mit ihrem Vater zu versöhnen und erfährt auch bei dessen Beerdigung noch Ablehnung. Eva-Maria Admirals Geschichte ist mitten aus dem Leben mit allen Höhen und Tiefen. Das macht das Buch so lesenswert und authentisch, auch wenn der Leser manchmal das Gefühl hat, dass sie alle Rückschläge des Lebens auf einmal erlebt. Die 16,99 Euro sind für das relativ dünne Buch schon ein stolzer Preis. (pro) Eva-Maria Admiral, Mein Überlebenslauf, Brunnen-Verlag, 192 Seiten, ISBN: 978-3-7655-0921-6, 16,99 €
https://www.pro-medienmagazin.de/nachrichten/detailansicht/aktuell/zweifeln-und-staunen-gottesdienstmarathon-prochrist-startet-86418/
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