EU-Schülerkalender wieder mit christlichen Feiertagen

Der nächste Schüler-Kalender der EU-Kommission soll wieder christliche Feiertage enthalten. In der Version für das Schuljahr 2010/2011 standen zwar jüdische, muslimische und hinduistische Tage, aber keine christlichen. Daraufhin gab es eine Protestaktion.
Von PRO
Wie das Internetportal "kath.net" berichtet, ist eine Protestaktion der katholischen und evangelischen Dekanate Schwabach und Roth offenbar erfolgreich gewesen. Im Dezember vergangenen Jahres wurde bekannt, dass der Schülerkalender der EU-Kommission keine christlichen Feiertage enthielt. Er war mit einer Auflage von 3,2 Millionen erschienen und wurde an 21.000 Schulen in der EU an 12- bis 16-Jährige verteilt. 500.000 gingen auch nach Deutschland.

Die Pressestelle der EU-Kommission erklärte nach Protesten, es handele sich um einen Fehler. Der zuständige Kommissar John Dalli bat für den Fauxpas um Entschuldigung. Die Kommission druckte korrigierte Fassungen des Kalenders und veröffentlichte auf der Webseite zum Kalender eine Entschuldigung. "Leider, ohne dies zu beabsichtigen" seien "wichtige religiöse Feiertage und Bräuche ausgelassen, die Teil des europäischen Erbes sind, insbesondere Weihnachten und seine Bedeutung in der christlichen Religion", heißt es darin. Zudem soll der Vertrag mit der ausführenden Agentur gekündigt und die zuständigen Beamten gerügt worden sein.

Der Schwabacher CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler vermutete hinter dem Kalender einen "kämpferischen Atheismus im Apparat der EU-Kommission" und nannte ihn "untragbar". Der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) und Parlamentarische Staatssekretär, Thomas Rachel, nannte den Vorfall "absolut unverständlich und zutiefst befremdlich".

Laut "kath.net" hatte Kastler zusammen mit anderen christlichen Kollegen eine Protestwelle angestoßen. Die katholischen und evangelischen Dekanate Schwabach und Roth riefen zu einer Unterschriftensammlung auf. Mit Erfolg: Der neue Kalender enthält wieder christliche Feiertage. "Man sieht, unser Protest kam an und war von Erfolg gekrönt", sagte Kastler laut "kath.net" anlässlich der Übergabe von 3.000 Protestunterschriften an den zuständigen EU-Kommissar Dalli in Straßburg.

Der EU-Schülerkalender wurde 1995 von der Präsidentin der Generation Europe Foundation, Catie Thorburn, ins Leben gerufen. Seit 2003 werden der Kalender sowie das dazugehörige Lehrer-Begleitheft von der Europäischen Kommission erstellt, die für die Herausgabe und Finanzierung verantwortlich ist. Die Materialien sind auf der Webseite www.europadiary.eu kostenlos auch als Download erhältlich. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/nachrichten.html?&news%5Baction%5D=detail&news%5Bid%5D=3563
http://www.europadiary.eu/?page_id=571&lang=de
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