In einem Bericht zur „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“ hatte der Frauenausschuss geschrieben, dass Abtreibung ein Menschenrecht sei und legalisiert werden müsse. Die Autoren um die portugiesische Abgeordnete Edite Estrela sprachen sich in dem Bericht für eine europaweite Legalisierung von Abtreibung aus, außerdem sollte der Zugang zu Verhütungsmitteln gefördert werden.
In dem Zusammenhang sollten Kinder in den Mitgliedstaaten verbindlichen Sexualkunde-Unterricht bekommen – und zwar unabhängig von der Zustimmung der Eltern. Bereits Grundschüler sollten in einer „sicheren, tabufreien und interaktiven Atmosphäre zwischen Schülern und Erziehern“ Sexualerziehung erhalten. Was genau darunter zu verstehen ist, wird im Bericht nicht näher erklärt. Diese Forderungen fasst das Dokument unter dem Begriff „sexuelle und reproduktive Gesundheit und der damit verbundenen Rechte“ zusammen.
Wer dies in Frage stelle, verletze „die Rechte von Frauen und Mädchen auf Gleichstellung, Nichtdiskriminierung, Würde und Gesundheit sowie Freiheit und Schutz vor unmenschlicher und erniedrigender Behandlung“. Im Klartext heißt das: Wer sich gegen Abtreibung einsetzt, bricht die Menschenrechte.