„Es muss Politikern erlaubt sein, ihren persönlichen Glauben zu leben“

Wer ein religiöser Mensch ist, akzeptiert eine höhere Vernunft und eine höhere Autorität. Darauf hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich im Rahmen seiner Videobotschaft-Reihe "Sie fragen – der Minister antwortet" hingewiesen. Der Glaube präge auch politisches Handeln.
Von PRO

Die aktuelle Ausgabe des Minister-Podcasts widmet sich der "Bedeutung der Kirchen und Religionsgemeinschaften für den gesellschaftlichen Zusammenhalt". Friedrich macht deutlich, dass es der Bundesregierung darum gehe, den Dialog zwischen den Religionen zu fördern und jedem in Deutschland zu ermöglichen, seinen Glauben zu leben, um auf diese Weise auch in Deutschland Heimat zu finden und Heimat zu haben. Die Religionen trügen dazu bei, den Zusammenhalt einer Gesellschaft zu fördern. Deshalb sei auch der Dialog zwischen den Religionen von entscheidender Bedeutung. Die Bundesregierung unterstütze diesen Dialog mit ganz praktischen Beispielen, etwa der Ausbildung von Notfallhelfern muslimischen Glaubens. "Und sie fördert den Dialog auch auf einer staatlichen Ebene, indem sie die Deutsche Islam Konferenz eingerichtet hat und dort den Dialog zwischen muslimischen Verbänden, Einzelpersonen und staatlichen Einrichtungen fördert", sagt der Minister. Das alles zusammengenommen solle dazu führen, dass Menschen jeden Glaubens in Deutschland leben könnten und aus der Verantwortung ihres Glaubens heraus auch Verantwortung für den Staat und für die Gesellschaft übernähmen.

Auf die Frage, wie er "diverse positive Äußerungen zum Beispiel zum Kirchentag zugunsten ausschließlich einer einzigen Variante einer Religion, des Christentums, unter Berücksichtigung der Trennung von Kirche und Staat verantworten" könne, antwortete Friedrich, dass der Staat den Religionen gegenüber neutral sei. "Aber unser Staat und unser Grundgesetz sind auch religionsfreundlich, so dass Religionen, die als Religionsgemeinschaften anerkannt sind, auch bestimmte rechtliche Ansprüche geltend machen können – zum Beispiel Religionsunterricht an unseren Schulen." Natürlich sei es logisch, dass sich der Innenminister in allererster Linie mit den christlichen Kirchen, die immerhin zwei Drittel der Bevölkerung repräsentierten, beschäftige. Friedrich fügte hinzu: "Dass auch ein Politiker allerdings eine ganz persönliche Glaubensüberzeugung hat, ich zum Beispiel bekennender Christ bin, aber auch das gestatten Sie mir sagen zu dürfen. Ich glaube, das muss auch Politikern erlaubt sein, ihren persönlichen Glauben zu leben."

Glaube prägt politisches Handeln

In dem Zusammenhang nahm der evangelisch-lutherische Christ und promovierte Jurist zu der Frage Stellung, inwiefern der Glaube sein politisches Handeln beeinflusst: Wenn man ein religiöser Mensch sei, dann akzeptiere man eine höhere Vernunft und eine höhere Autorität. "Man macht nicht sich selbst zum Maßstab aller Dinge, sondern weiß, dass es da etwas gibt, was außerhalb menschlicher Existenz und Materialismus von Bedeutung ist. Ich glaube das prägt auch politisches Handeln." Das zweite Wichtige sei, dass das christliche Menschenbild die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stelle. Denn der Mensch sei in der christlichen Religion als Geschöpf Gottes – als Ebenbild Gottes – der Maßstab auch für politisches Handeln. Der Mensch stehe im Mittelpunkt der Politik, im Mittelpunkt des Handelns – und nicht Ideologien oder Systeme. Diese Erkenntnisse prägten einen Politiker und auch sein politisches Handeln. (pro)

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