Gottvater in rotkarierter Schürze grübelt beim Plätzchenbacken, wie er den Menschen Frieden bringen und die Geburt seines Sohnes auf Erden inszenieren kann: Mit dieser Idee hat Steinbach den Wettbewerb zum Thema "Die Weihnachtsgeschichte als Comic" gewonnen. Er erhielt den mit 2.500 Euro dotierten ersten Preis für seinen "feinsinnigen Humor, die Anspielungen auf die biblische Tradition und die zeichnerische Umsetzung", begründeten die Juroren ihre Entscheidung. Der Wettbewerb war vom Internetportal www.kirche-hamburg.de ausgeschrieben worden (pro berichtete).
Der zweite Preis (dotiert mit 1.500 Euro) geht an den Kommunikationsdesigner Bernd Oldörp für seine Weihnachtsgeschichte in Südafrika, teilten die Veranstalter mit. Sein Comic schildert die Geburt eines Kindes in einer Flüchtlingsfamilie in Kapstadt – dort hinterlassen Touristen ziemlich unfreiwillig Geschenke für das Kind. Die Juroren, Illustratorin Jutta Bauer und Comiczeichnerin Isabel Kreitz, würdigen den Spannungsbogen und die gelungene zeichnerische Herangehensweise an das Thema.
Den Sonderpreis für Studierende der Fachrichtungen Illustration/Grafik/Design (und damit ein Preisgeld von 1.000 Euro) vergeben die Preisrichter für die Arbeit von Kathrin Klingner. Die Studentin der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg thematisiert in ihrem Comic die Schattenseite der Konsum- und Weihnachtsindustrie: Wanderarbeiter, die Advents- und Weihnachtsdekoration an öffentlichen Plätzen anbringen. Ein kritischer Blick auf die prekären Arbeitsbedingungen von Wanderarbeitern und Menschen im Niedriglohnsektor in Europa, sagt Jurymitglied Jörg Herrmann, Theologe und Leiter der Evangelischen Akademie der Nordkirche in Hamburg. Auch diese Seite gehöre zu Weihnachten.
Vom 4. Dezember bis zum 6. Januar stellt die Hamburger Hauptkirche St. Jacobi die besten Einsendungen des Wettbewerbs aus. Unter www.comic-kirche.de können die Werke auch online betrachtet werden. (pro)