Ersatzdroge Smartphone

Die Statistiker der französischen Beobachtungsstelle für Sucht (OFDT) haben einen interessanten Zusammenhang entdeckt. Dadurch, dass die Jugendlichen häufig ein Handy nutzen, fangen sie erst später mit Drogen wie Alkohol, Tabak oder Cannabis an.
Von Johannes Blöcher-Weil

Die häufige Internetnutzung nimmt Jugendlichen die Gelegenheit, Drogen zu konsumieren oder mit ihnen zu experimentieren. Diesen Zusammenhang stellt eine Statistik der französischen Beobachtungsstelle für Sucht her. Deren Direktor François Beck äußert sich in der aktuellen Ausgabe des Spiegel, dass dies vor allem in Zeiten gelte, „in denen sie ohne Aufsicht ihrer Eltern sind“. Im Vergleich zu den Zahlen vor 10 Jahren würden Jugendliche im Schnitt acht Monate später mit dem Rauchen und vier Monate später mit dem Gebrauch von Cannabis. Aus Sicht von Beck sei das statistisch ein großer Unterschied. Das Ergebnis ist natürlich keine Garantie dafür, dass Jugendliche erst später damit in Berührung kommen.

Smartphone zur Drogenbeschaffung

Als originelle Erkenntnis bezeichnete die die Zeitung „Le Monde“ die neuen Veröffentlichung. Der jüngst beobachtete Rückgang unter den Jüngeren besonders beim Konsum von Tabak und Alkohol könnte daraus hervorgehen, dass die Gelegenheiten zum Konsum nicht genutzt werden, weil die Zeit, die vor den Bildschirmen verbracht wird, wichtiger ist. Das erste Glas Wein wird von französischen Jugendlichen im Durchschnitt mit 15,2 Jahren konsumiert, der erste Joint mit 15,3 Jahren geraucht. Diese Ergebnisse stammen allerdings aus der Studie von 2014. Die Studie warnt aber auch ausdrücklich vor den Gelegenheiten, die das Smartphone in Sachen Drogenbeschaffung bietet. (pro)

Von: jw

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