Entlassen, weil er Bibeln verteilte?

Weil ein amerikanischer Lehrer Bibeln verteilte, war er im Januar seiner Aufgaben entbunden worden. Walter Tutka aus Philippsburg glaubt, dass er gefeuert wurde, weil er dem Gideon-Bund angehört. Die Entscheidung der „Equal Employment Opportunity Commission“ (EEOC) möchte er anfechten.
Von PRO

Auslöser für die Entlassung war ein Gespräch mit einem Schüler über einen Bibelvers. Als der Schüler nachfragte, woher das Zitat stamme, habe Tutka ihm die Stelle gezeigt. Weil der Schüler keine eigene Bibel besaß, habe Tutka ihm seine eigene ausgehändigt. Die Schulbehörde warf Tutka vor, dass er damit gegen das Gesetz verstoßen habe, das es verbietet, religiöse Literatur an Schulen zu verteilen.

Hiram Sasser, der Tutka juristisch vertritt, erklärte gegenüber Fox News, dass Tutka gezielt beschuldigt worden sei, weil er Mitglied beim Gideon-Bund sei. Der Lehrer habe dem Schüler die Bibel aus schulischen Gründen gegeben. Wenn Schüler in der Schulbibliothek eine Bibel erhalten, werde dies auch nicht geahndet. Der internationale Gideon-Bund verteilt möglichst flächendeckend Bibeln an Schulen. „Wir glauben, dass er wegen seiner Mitgliedschaft beim Gideon-Bund gekündigt wurde“, erklärte Sasser.

Fox News liegt die Kopie eines E-Mailverkehrs vor, der das angespannte Verhältnis zwischen der Schule und der Organisation verdeutlicht. Der stellvertretende Schulleiter John Stillo schreibt dort: „Wir wissen, dass der Gideon-Bund sich in der Nähe des Schulgeländes aufgehalten und Bibeln verteilt hat. Bitte stellen Sie sicher, dass die Organisation in Zukunft nicht mehr unser Schulgelände betritt.“

Religiöse Freiheit nicht respektiert

Die Aktionen des Gideon-Bundes haben eine lange Tradition. In den vergangenen Jahren haben immer mehr Schulen die religiöse Organisation von ihrem Gelände verbannt. Ironischerweise sei das Verteilen an russischen Schulen mittlerweile erlaubt, heißt es in einem Artikel der Christian Post. Die Androhung von Polizeigewalt durch die Schule bezeichnete Sasser als empörend: „Die Vertreter der Schule respektierten die religiösen Freiheit nicht. Sie können sie vernachlässigen, weil sie den Rückhalt der Obama-Administration haben.“

Die Entscheidung, Tutka zu entlassen, sei getroffen worden, ohne die Aussagen des Lehrers zu berücksichtigen: „Das EEOC hat kein Interesse daran, die in den amerikanischen Gesetzen verankerte religiöse Freiheit zu schützen“, meint Sasser. Der Einspruch gebe dem EEOC eine weitere Chance, Tutka fair zu behandeln. Sollte dies nicht geschehen, würde man weitere juristische Schritte ausschöpfen. Der EEOC hatte seine Entscheidung damit begründet, dass Tutka die Bibel in seiner Funktion als Lehrer weitergegeben habe. (pro)

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