Ende einer Karriere? Hollywood diskutiert über Gibsons Äußerungen

L o s A n g e l e s (PRO) - Nach seinen antisemitischen Äußerungen steht Hollywood-Star Mel Gibson möglicherweise vor dem Ende seiner Karriere. Der Regisseur des Erfolgsfilms "Die Passion Christi" war am Freitag im US-Bundesstaat Kalifornien von Polizisten festgenommen worden. Gibson war betrunken Auto gefahren. Gegenüber den Sicherheitsbeamten gab er Sätze wie "Die Juden sind für alle Kriege verantwortlich!" von sich.
Von PRO

Trotz einer schriftlichen Entschuldigung, die Gibson über die bekannte US-Fernsehshow „Access Hollywood“ bekannt gab, diskutieren zahlreiche Vertreter der US-amerikanischen Filmbranche über das Ende der Laufbahn des Schauspielers.

Trunkenheit am Steuer

Die renommierte US-Tageszeitung „Washington Post“ zitiert in einem Bericht Filmexperten, die Gibsons Karriere als „irreparabel beschädigt“ bewerten. „Es ist ein nukleares Desaster für ihn“, sagte der Publizist Michael Levine der Zeitung. „Ich kann nicht erkennen, wie er sich davon wieder erholen kann.“

Die Internetseite „TMZ.com“ hatte am Freitag über einen Polizeibericht berichtet, nach dem der betrunkene Gibson auf dem Pazifik-Highway in Malibu bei Los Angeles wegen zu schnellen Fahrens von der Polizei angehalten wurde. Gibson war zudem betrunken. Gegenüber einem der Polizisten habe er antisemitische Bemerkungen geäußert.

Antisemitische Äußerungen

In dem Bericht heißt es, Gibson sei „völlig außer Kontrolle“ geraten. Er habe Sätze wie „My life is f…“ („Mein Leben ist beschissen“) oder „F… Jews. The Jews are responsible for all the wars in the world.“ („Verdammte Juden. Die Juden sind verantwortlich für sämtliche Kriege in der Welt.“) geäußert.

Gibson wurde nach seiner Festnahme gegen eine Kaution von 5.000 US-Dollar freigelassen und wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt.

„Dinge gesagt, die ich selbst nicht glaube“

In einer Presseerklärung, die Gibson über die Fernsehshow verbreitete, sagte er zu den Vorfällen: „Ich habe mich bei meiner Verhaftung wie jemand benommen, der völlig außer Kontrolle ist, und Dinge gesagt, die ich selbst nicht glaube und die verabscheuungswürdig sind. Ich schäme mich zutiefst für mein Verhalten und entschuldige mich bei jedem, den ich beleidigt habe… Mein ganzes Leben als Erwachsener kämpfe ich gegen die Krankheit Alkoholismus und bereue meinen schrecklichen Rückfall zutiefst… Ich habe bereits die notwendigen Schritte eingeleitet, um meine Gesundheit wiederzuerlangen.“

Gibson gilt als einer der bekanntesten Schauspieler Hollywoods. Im Jahr 2004 brachte er seine umstrittene Verfilmung der „Passion Christi“ in die Kinos. Schon damals wurde Gibson gegenüber der Vorwurf laut, er propagiere in seinem Film die Schuld der Juden am Tod Jesu. In einem Interview mit dem Sender ABC hatte Gibson damals gesagt: „Antisemitisch zu sein ist eine Sünde. Antisemitismus wurde auf päpstlichen Konzilen immer wieder verurteilt. Wer ein Antisemit ist, ist kein Christ, und ich bin es nicht.“

Gibsons „Passion“-Film spielte allein in den USA 370 Millionen Dollar durch den Verkauf von Kino-Tickets ein. Zahlreiche Juden bezeichneten den Streifen als antisemitisch, da die Juden darin überwiegend negativ dargestellt worden seien. Auch auf Gibsons Vater lastet der Vorwurf, Antisemit zu sein.

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