Hinter solchen Vergleichen scheint laut Eißler eine doppelte Absicht zu stehen. Diese zwei Intentionen seien, "den Salafismus als ‚Frömmigkeitsbewegung‘ zu verharmlosen und zugleich die Kritik gegen ‚christliche Fundamentalisten‘ zu richten". Es sei in Mode gekommen, Evangelikale mit Fundamentalisten gleichzusetzen, erläutert Eißler gegenüber pro. "Wenn manche Medien hier Schlagseite zeigen, ist das eine Sache. Ein seriöser Wissenschaftler sollte über die Gegenstände, über die er redet, informiert sein und derartige Verzeichnungen vermeiden."
Wer zentrale Inhalte, soziale und politische Kontexte, die Relevanz von Gewaltbereitschaft und Demokratiedistanz auf diese Weise ignoriere, der handele fahrlässig, fährt Eißler fort. "Ich halte nichts von derartigen Vergleichen, die mit einem extrem selektiven Blick auf diese Weise religionswissenschaftlich abstrahieren und theologisch karikieren."
"Reform" der Salafiten nicht gleich Reformation
Was dem Islamwissenschaftler Lohlker laut des wissenschaftlichen Referenten der EZW "entgangen zu sein scheint", ist, dass Evangelikale "in Sachen Gewaltfreiheit, demokratisch verfasster Gesellschaft und Toleranz gegenüber Andersgläubigen absolut klar stehen". Ihnen gehe es um eine persönliche Beziehung zu Jesus. Salafiten gehe es hingegen "um den persönlichen Einsatz für ein menschenverachtendes Regelsystem, das alle Menschen unter den Einfluss einer wörtlich verstandenen Scharia bringen soll". Darauf ziele die "Reform" der Salafiten ab, "während die Reformation für vier Grundsätze eintrat: allein Christus, allein durch Glauben, allein aus Gnade, allein die Schrift".
"Salafiten schauen bei Christen ab"
Die öffentliche Bekehrung in Veranstaltungen habe unter anderen der islamistische Prediger Pierre Vogel "tatsächlich einigen Christen abgeguckt". Diese Art der Konversionsbemühungen sei islamisch eigentlich nicht üblich. "Inhaltlich sind die Konversionen nicht zu vergleichen", betont Eißler. "Es gibt viele Vorbehalte gegenüber Evangelikalen – nicht wenige völlig zu Unrecht", fasst er zusammen. Jedoch sehe laut Eißler "finsterer Fundamentalismus" anders aus. Er führt die "Volxbibel" und die innerevangelikale Debatte über "Emerging Church" als Gegenbeispiel an.
Der deutsche Islamwissenschafter Lohlker hatte mit einem Interview in der Zeitung "Christ und Welt", welche der donnerstags erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit" beiliegt, für Aufregung in evangelikalen Kreisen gesorgt. Er erklärte darin zum Salafismus: "Es ist gewissermaßen die islamische Ausprägung eines Evangelikalismus, in der Form der Gemeinschaftsbildung, die gegen die Auflösung bestehender Bindungen gerichtet ist." Auf die Frage, ob Salafiten die Reformatoren des Islam seien, antwortet Lohlker mit Ja. Der Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, hatte gegenüber pro erklärt, das Interview sei eine "Bankrotterklärung" an den seriösen Journalismus. Er finde es als "nicht hinnehmbar", wie unwidersprochen einseitig Titel und Fragerichtung von "Christ und Welt" auf eine Diffamierung evangelikaler Christen zielten. (pro)
Wer zentrale Inhalte, soziale und politische Kontexte, die Relevanz von Gewaltbereitschaft und Demokratiedistanz auf diese Weise ignoriere, der handele fahrlässig, fährt Eißler fort. "Ich halte nichts von derartigen Vergleichen, die mit einem extrem selektiven Blick auf diese Weise religionswissenschaftlich abstrahieren und theologisch karikieren."
"Reform" der Salafiten nicht gleich Reformation
Was dem Islamwissenschaftler Lohlker laut des wissenschaftlichen Referenten der EZW "entgangen zu sein scheint", ist, dass Evangelikale "in Sachen Gewaltfreiheit, demokratisch verfasster Gesellschaft und Toleranz gegenüber Andersgläubigen absolut klar stehen". Ihnen gehe es um eine persönliche Beziehung zu Jesus. Salafiten gehe es hingegen "um den persönlichen Einsatz für ein menschenverachtendes Regelsystem, das alle Menschen unter den Einfluss einer wörtlich verstandenen Scharia bringen soll". Darauf ziele die "Reform" der Salafiten ab, "während die Reformation für vier Grundsätze eintrat: allein Christus, allein durch Glauben, allein aus Gnade, allein die Schrift".
"Salafiten schauen bei Christen ab"
Die öffentliche Bekehrung in Veranstaltungen habe unter anderen der islamistische Prediger Pierre Vogel "tatsächlich einigen Christen abgeguckt". Diese Art der Konversionsbemühungen sei islamisch eigentlich nicht üblich. "Inhaltlich sind die Konversionen nicht zu vergleichen", betont Eißler. "Es gibt viele Vorbehalte gegenüber Evangelikalen – nicht wenige völlig zu Unrecht", fasst er zusammen. Jedoch sehe laut Eißler "finsterer Fundamentalismus" anders aus. Er führt die "Volxbibel" und die innerevangelikale Debatte über "Emerging Church" als Gegenbeispiel an.
Der deutsche Islamwissenschafter Lohlker hatte mit einem Interview in der Zeitung "Christ und Welt", welche der donnerstags erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit" beiliegt, für Aufregung in evangelikalen Kreisen gesorgt. Er erklärte darin zum Salafismus: "Es ist gewissermaßen die islamische Ausprägung eines Evangelikalismus, in der Form der Gemeinschaftsbildung, die gegen die Auflösung bestehender Bindungen gerichtet ist." Auf die Frage, ob Salafiten die Reformatoren des Islam seien, antwortet Lohlker mit Ja. Der Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, hatte gegenüber pro erklärt, das Interview sei eine "Bankrotterklärung" an den seriösen Journalismus. Er finde es als "nicht hinnehmbar", wie unwidersprochen einseitig Titel und Fragerichtung von "Christ und Welt" auf eine Diffamierung evangelikaler Christen zielten. (pro)