Die amerikanische Rundfunkanstalt ABC plant das umstrittene Projekt und hat Darren Star, Erfinder der Erfolgsserie "Sex and the City", mit der Produktion eines Pilotfilmes beauftragt. Die Serie basiert auf dem Buch von Kim Gatlin mit dem gleichen Titel. Es geht um eine alleinerziehende Mutter, die in ihre Heimatstadt Dallas zurückkehrt. Sie wird zur Zielscheibe von Spott und Tratsch ehemaliger Schulfreundinnen, die sich mittlerweile in der örtlichen Kirchengemeinde engagieren. Im Bibellesekreis wird über die Abwesende gelästert, wobei der Tratsch als "Gebetsanliegen" kaschiert wird.
Amerikanische Verbände kritisieren das Vorhaben, diese Serie als Nachfolger für „Desperate Housewives“ anlaufen zu lassen. Der Präsident des Parents Television Council (PTC, etwa: Elternrat für Fernsehen) Tim Winter argumentiert, dass "gute jüdische Luder" oder "gute muslimische Luder" Titel wären, die sich ABC niemals leisten könnte. Über Christen jedoch könne man sich lustig machen, sagte Winter gegenüber Fox News. Eine Petition des Amerikanischen Familienverbundes (AFA) gegen das Projekt und ein Aufruf von PTC zum Boykott beworbener Produkte im Rahmen der Serie, beweisen die Ernsthaftigkeit, mit der dieser Thematik begegnet wird.
Auch Frauenverbände zeigen sich empört. Yana Walton vom Women’s Media Center sagte auf Anfrage von Fox News, nicht nur Christinnen fühlten sich beleidigt, "Luder" sei eine unangemessene Bezeichnung für jede Frau, ungeachtet ihres Glaubens.
Die Autorin des Buches Kim Gatlin weiß, dass der Titel gotteslästerlich klingen mag. Ihre Intention aber sei, dass sich Frauen in den Charakteren wiederentdeckten und ihr eigenes Handeln prüften, sagte sie gegenüber NBC. (pro)