In einem Brief, der pro vorliegt, nimmt Diener in seinen Funktionen als Allianz-Vorsitzender und Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes Stellung zu dem NDR-Beitrag „Die Schwulenheiler“ (pro berichtete) und die Textversion davon bei Zeit Online. Darin will der schwule Journalist Christian Deker herausfinden, warum manche Menschen Homosexualität als Krankheit sehen. Dafür besucht er unter anderem zwei christliche Ärzte unter dem Vorwand, eine Therapie machen zu wollen, um seine sexuelle Orientierung zu ändern.
Diener kritisiert, dass sich der Autor – bei aller persönlichen Betroffenheit – nicht um Objektivität bemühe. Fakten würden verkürzt und einseitig wiedergegeben. Der „wirkliche Aufklärungsfaktor verschwindet hinter der beidseitigen Empörung“. Dies bedauert Diener: Statt „Punktsiegen“ in den jeweiligen Anhängerkreisen sei in einer toleranten und aufgeklärten Gesellschaft „eine ernsthafte Auseinandersetzung, vielleicht sogar Verständigung“ über die angesprochenen Fragen zu Homosexualität notwendig. Der Autor zeige jedoch kein Verständnis für Menschen, die ihre eigene Homosexualität als Last empfinden und Hilfe suchen. Es gebe in Deutschland viele Menschen, „die im Zuge eines ergebnisoffenen Beratungsangebotes entweder ihre Homosexualität annehmen oder auch den von ihnen selbst gewünschten Weg zur Heterosexualität beschreiten konnten“, schreibt Diener.