Elternratgeber: Jugendliche medienkompetent machen

Jugendliche bei ihrem Umgang mit Medien zu begleiten, ist für viele Eltern eine Herausforderung. Hier will die "Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung" (BZgA) mit einem neuen Ratgeber zum richtigen Umgang mit Computerspielen und Internet in der Familie weiterhelfen.
Von PRO

Wenn Jugendliche online sind, verbringen sie über die Hälfte der Zeit in sozialen Netzwerken oder in Chat-Programmen. Mehr als jeder dritte Jugendliche spielt mehrmals wöchentlich Computerspiele. Vielen Eltern fällt es schwer zu beurteilen, ob ihre Kinder den Computer und das Internet noch in gesundem Maße nutzen und wie sie mit ihnen darüber sprechen können. Die Broschüre "Online sein mit Maß und Spaß" erklärt, warum Jugendliche digitale Welten so faszinierend finden. Außerdem erhalten Erwachsene grundlegende Informationen zu Computerspielen und sozialen Netzwerken sowie alltagspraktische Hinweise.

Die 28-seitige Broschüre richtet sich an Eltern von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. "Auch wenn sich Jugendliche in diesem Alter nicht mehr kontrollieren lassen wollen, ist es wichtig, feste Vereinbarungen über die Nutzung von Computer und Internet zu treffen", sagt Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, in der Pressemitteilung. Wichtig findet sie feste Regeln über die täglichen Onlinezeiten. Ähnliches gilt für die Spieldauer am Computer. "Wichtig ist es, solche Vereinbarungen gemeinsam zu besprechen und anschließend konsequent umzusetzen. So verhelfen Eltern ihren Kindern zu einem selbstverantwortlichen Umgang mit dem Internet", sagt Pott.

Konflikte nicht vermeiden

Mütter und Väter bekommen konkrete Anregungen, wie sie das Gespräch über Medienkonsum führen können. Außerdem werden sie ermutigt, "Zündthemen" nicht zu vermeiden. Wenn Eltern um des lieben Friedens willen den Konflikten aus dem Weg gingen, bestehe die Gefahr, dass die Kommunikation oberflächlich und unverbindlich werde, heißt es in dem Kapitel "Über Computernutzung sprechen – aber wie?" Jugendliche bräuchten aber Auseinandersetzungen, um sich zu orientieren und ihre eigene Persönlichkeit zu entdecken. Es sei einerseits wichtig, sich mit den Heranwachsenden auseinander zu setzen, ihnen andererseits aber auch Lob und Anerkennung zu geben.

Die BZgA-Broschüre informiert auch über den problematischen Umgang mit Computerspielen. Eltern finden eine Liste von Kriterien, die ihnen bei einer ersten Einschätzung der Computernutzung ihres Kindes helfen. Problematisch wird es beispielsweise, wenn der Computer die Freizeitgestaltung weitestgehend bestimmt, Schule und Freunde zugunsten des PCs vernachlässigt werden oder die Jugendlichen keine Kontrolle mehr über Beginn und Ende der Computernutzung haben. Bei derartigen Anzeichen empfiehlt die BZgA Eltern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hinweise auf verschiedene Beratungs- und Hilfeeinrichtungen sind ebenfalls Teil der Broschüre.

Die Broschüre "Online sein mit Maß und Spaß" kann kostenlos unter folgender Adresse bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992257, E-Mail: order@bzga.de. Sie steht außerdem als PDF-Datei auf den Internetseiten der BZgA im Bereich Suchtvorbeugung zum Download bereit. (pro)

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