Eltern fürchten das Netz

Fast drei Viertel aller Eltern sind der Meinung, dass das Internet für ihre Kinder gefährlich ist. Konsequenzen ziehen sie daraus aber kaum. Ein Großteil befürwortet zwar Filterprogramme für den heimischen Rechner – nutzen wollen aber nur die wenigsten solche Schutzmaßnahmen.

Von PRO

Ganze 81 Prozent der Eltern sind sich sicher: Das Internet birgt für Kinder viele Gefahren. 65 Prozent glauben, ihre Schützlinge werden dort mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert. Das ergab die KIM-Studie 2010 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, deren komplette Ergebnisse Ende Februar vorgestellt werden sollen. Demnach befürworten zwar knapp zwei Drittel der Eltern technische Hilfsmittel wie Filter- oder Schutzprogramm für den Computer. Umgesetzt wird dies aber nur selten. Nur 14 Prozent gaben an, tatsächlich eine Kindersicherung auf dem Familiencomputer installiert zu haben. 41 Prozent lassen ihr Kind ohne Aufsicht im Internet surfen, wie der Forschungsverbund mitteilte.

Knapp die Hälfte der Sechs- bis 13-Jährigen geht zumindest einmal pro Woche ins Internet. Laut Studie haben 16 Prozent dort bereits Inhalte gesehen, die der Meinung der Befragten nach für Kinder ungeeignet waren. Acht Prozent berichten, dass sie mit Dingen konfrontiert wurden, die ihnen unangenehm waren und drei Prozent sind auf Seiten gekommen, die ihnen Angst gemacht haben.

Der Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest führt seit 1999 KIM-Studien zum Medienverhalten von Kindern durch. Für die KIM-Studie 2010 wurden ca. 1.200 Kinder und deren Eltern im vergangenen Frühsommer zu Ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Die Ergebnisse werden im Rahmen der Bildungsmesse "Didacta" in der kommenden Woche in Stuttgart vorgestellt. (pro)

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