Eltern befürworten TV-Konsum ihrer Kinder

Manche Eltern haben ein schlechtes Gewissen, wenn ihre Kinder vor dem Fernseher sitzen, anstatt "sinnvollere" Dinge zu tun. Ein britischer Digitalsender stellte allerdings fest: 80 Prozent der Eltern sehen positive Auswirkungen des Fernsehens auf ihre Kinder.
Von PRO

Die britische Studie zeigte etwa: 63 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass das Fernsehen die kindliche Vorstellungskraft erweitere. Ähnlich viele (60 Prozent) sind demnach der Ansicht, dass das Fernsehen die Kinder dabei unterstützt, ihr Vokabular auszubauen. Außerdem helfe es beim Rechnen, sagen 41 Prozent, bei musikalischen Fähigkeiten (25 Prozent) und könne den Wunsch nach einem neuen Hobby wecken (23 Prozent). Nicht zuletzt unterhalte das Medium, betonten 83 Prozent, und entspanne (53 Prozent).

85 Prozent der Eltern sagten, sie fühlten sich nicht schuldig, wenn ihre Kinder fernsehen. Nur 5 Prozent zeigten sich besorgt über den Fernsehkonsum ihrer Kleinen. Und 4 Prozent gaben an, ihr Kind sehe kaum oder überhaupt kein Fernsehen. 67 Prozent räumten ein, dass der Fernsehkonsum ebenso negative Effekte erzielen könne. Konkrete Vorstellungen von diesen negativen Auswirkungen wurden allerdings nicht genannt.

„Freeview“, das britische Fernseh- und Radiosender per DVB-T ausstrahlt, darunter die BBC und „British Sky Broadcasting“, befragte 1.880 Eltern von Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren. Die Umfrage fand auf der Webseite für Eltern „Mumsnet.com“ statt.

Wie bei der Ernährung auf Qualität und Quantität achten

Auf Grundlage der Studie brachte „Freeview“ einen Ratgeber für Eltern heraus. Er enthält Tipps der Kinderpsychologin Tanya Byron, der britischen Schriftstellerin, Sängerin und Schauspielerin Meera Syal sowie anderer Eltern. „Auf dieselbe Art und Weise, wie Eltern sich darum kümmern, dass ihre Kinder gesundes und nahrhaftes Essen bekommen, sollte den Eltern eine Richtlinie an die Hand gegeben werden, die ihnen hilft, ihren Kindern eine positiv ausbalancierte TV-Diät zu verabreichen“, schreibt die Psychologin. Daher lautet der Name der Studie passend „Viewtrition“, in Anlehnung an das englische Wort für Ernährung, „nutrition“.

Ähnliches gibt es auch in Deutschland. So bietet zum Beispiel der Programmratgeber Flimmo, der regelmäßig ausgestrahlte Sendungen in verschiedenen Kategorien unterteilt, eine Orientierungshilfe für Eltern.

Die Experten empfehlen ausdrücklich den Gebrauch von digitalen Festplattenrekordern. Bei der Studie gaben 50 Prozent der Eltern an, so ein Gerät zu besitzen. Die meisten erklärten, der Fernsehkonsum ihrer Kinder habe sich nach dessen Anschaffung drastisch verbessert. Der Rekorder erlaube es, besser zu planen und zu kontrollieren, was sich die Kinder ansehen. 75 Prozent sagten, die Zeit vor dem Fernseher habe sich durch die Anschaffung nicht verlängert. 50 Prozent gaben an, die Qualität des Fernsehkonsums habe sich verbessert. Zudem erkannten 60 Prozent, dass sich die Fernsehzeit den alltäglichen Familienunternehmungen anpasste und nicht mehr umgekehrt. (PRO)

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