EKD-Zukunftswerkstatt: Schäuble versus Medien

 Die Zukunftswerkstatt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll Kirche für die Herausforderung der Moderne rüsten. Bei der Eröffnungsfeier der dreitägigen Veranstaltung kritisierte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble Medien wie Internet und SMS. Diese machten das Leben oberflächlicher.

Von PRO

"Die ständige Erreichbarkeit und die schnelle Kommunikation führen zu einem Zwang zur sofortigen Reaktion. Für eine wohlüberlegte, abgewogene Antwort ist oft kein Platz mehr", erklärte Schäuble laut dem "Hessischen Rundfunk" (HR) vor 1.200 Besuchern in Kassel. Internet und SMS machten das Leben oberflächlicher: "Soziale Netzwerke bergen die Chance zu einer neuen Kommunikation, aber auch zu Vereinzelung. Wir brauchen Werte und Orientierung, damit uns die scheinbar grenzenlose Freiheit unserer Gesellschaft nicht überfordert." Antworten auf diese Fragen müsse die Politik, aber auch die Kirche finden, zitiert ihn die "Deutsche Presseagentur" (DPA).

Die Zukunftswerkstatt stellt rund hundert Projekte zum Thema "Kirche im Aufbruch" vor. Die EKD will vor allem eine Plattform bieten, um Vorschläge zur Verbesserung von Gottesdienst und Predigt einzubringen. So war auch der Mitgliederschwund in der Kirche Thema des Auftaktnachmittages. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch bedauerte laut HR, dass viele den Kontakt zur christlichen Gemeinde verlören: "Das ist ihr Problem – und auch unseres. Ich freue mich, dass Sie das nicht hinnehmen wollen."

Huber betont Missionsauftrag

Bischof Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD, betonte, in Kassel gehe es darum, das in den Mittelpunkt zu stellen, was evangelische Kirche ausmache: Gottesbegegnung, Lebenserneuerung und Gemeinschaft. Zudem betonte er laut dpa die Bedeutung der Mission. Die Kirche richte die Frage "Wie werde ich Christ?" allzu oft nur an Menschen, die ohnehin schon Christ seien, kritisierte Huber. "Die Einsicht, dass in all dem eine große missionarische Herausforderung liegt, nehmen wir eher zögernd auf; dass mehr als 1000 Jahre nach der Christianisierung unserer Region eine missionarische Situation entstanden ist, stößt sich mit dem Beharren in gewohnter Kirchlichkeit." (PRO)

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