In Deutschland werden die Ehe zwischen Mann und Frau und die eingetragene Lebenspartnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare rechtlich nicht gleich behandelt. Mehrere Prominente aus Politik und Gesellschaft fordern im Spiegel eine Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, schreibt: „Für mich ergibt sich aus zentralen biblischen Geboten der Impuls zu einer Öffnung der Kirche gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.“ Das Liebesgebot Jesu ermutige „zur Überwindung von Diskriminierung jeder Art“. „Sie wiegen für mich schwerer als einzelne Bibelstellen, die Homosexualität kritisieren.“ Daher begrüße er es, wenn gleichgeschlechtlich Liebende die Möglichkeit bekämen, „ihrem Willen zu einer lebenslang verbindlichen Partnerschaft eine auch rechtlich verbindliche Gestalt zu geben“. Die Bedeutung der Ehe zwischen Mann und Frau werde dadurch „kein bisschen geschmälert“. „Im Gegenteil – sie wird noch einmal unterstrichen.“
Peter Tauber, CDU-Generalsekretär, schreibt: „Für mich steht außer Frage, dass in einer eingetragenen Partnerschaft Werte gelebt werden, die auch Grundlage für eine gelungene Ehe sind – Verantwortung füreinander, in guten und in schlechten Zeiten, Rücksicht und Fürsorge.“
Unter den Befragten sind auch mehrere Medienschaffende. Die TV-Moderatorin Maybrit Illner etwa fragt: „Wo ist das Problem? Gleiche Pflichten, gleiche Rechte auch für gleichgeschlechtliche Paare.“ Ihre Kollegin Anne Will sagt über die gleichgeschlechtliche Ehe: „Längst überfällig.“ Der Fernsehmoderator Oliver Welke ist nach eigener Aussage für die Homo-Ehe, „weil man damit offensichtlich die richtigen Leute furchtbar aufregt, aktuell nachzulesen in jedem deutschen Onlineforum. Wovon genau die sich bedroht fühlen, bleibt allerdings rätselhaft.“ (pro)