Weil sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu oft ins politische Tagesgeschäft einmischt, verlieren ihre Statements an Relevanz. Das erklärte der medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz.
Von PRO
Foto: pro/Jonathan Steinert
Der CDU-Politiker Marco Wanderwitz wünscht sich klare Worte von der Kirche – wenn es wirklich darauf ankommt
Wanderwitz sagte bei einem Redaktionsbesuch beim Christlichen Medienverbund KEP in Wetzlar, dass der christliche Blickwinkel auf aktuelle Nachrichten in den Medien zu wenig abgebildet werde, etwa bei den Themem Abtreibung und Sterbehilfe. „Wenn die Evangelische Kirche zu jeder tagespolitischen Entwicklung eine Meinung äußert, ist sie nur noch eine Stimme von vielen und verliert so ihre herausragende Stellung“, erklärte der sächsische CDU-Politiker. „Zu nahezu jeder tagespolitischen Entscheidung findet sich ein Bischofswort – aber wenn es ans ‚Eingemachte‘ geht, bei den Themen, die die Grundfesten unserer Gesellschaft betreffen, bei denen der ‚Wind weht‘, heißt es dann gern einmal, theologisch sei da fast alles vertretbar“, sagte Wanderwitz. „Eine positive Ausnahme sehe ich ausdrücklich beim Umgang mit Pegida.“
Der 39-Jährige zeigte sich besorgt über den Vertrauensverlust, den Medien in Deutschland derzeit erlitten. „Der Ton wird agressiver“, sagte Wanderwitz, Journalisten und Verleger bekämen das durch teils bösartiges Feedback in den sozialen Netzwerken zu spüren. Vielen Menschen falle es offenbar schwer, den vermeintlichen Enthüllungsjournalismus des Autors Udo Ulfkotte („Gekaufte Journalisten“) oder die Propaganda von Internetangeboten wie „RT deutsch“ von seriösen Nachrichten zu unterscheiden. Problematisch sei auch die Propaganda der russischen Regierung, die in russischer Sprache versuche, die Sicht des Kreml in Osteuropa zu verbreiten. Der deutsche Auslandssender Deutsche Welle hingegen sei beispielhaft dafür, wie ein staatlicher Sender ausgewogen berichte, obwohl er den Anspruch hat, die deutsche Perspektive zu verbreiten.
Wanderwitz ist evangelisch-lutherischer Christ und Vater von drei Kindern. Seit Januar 2014 ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der Unionsfraktion im Bundestag und deren kultur- und medienpolitischer Sprecher. (pro)
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