FAZ-Redakteur Oliver Jungen hat dem katholischen Domradio in Köln einen Besuch abgestattet. Das war danach um einen Fan reicher.
Von PRO
Foto: Domradio
Man sei nicht die Pressestelle des Vatikan, betont der Chefredakteur des Domradios, Ingo Brüggenjürgen, gegenüber der FAZ
Die Räume des Domradios liegen an exklusiver Stelle in Köln: direkt an der Westseite des Kölner Doms. Sogar der große WDR stehe nur „in zweiter Reihe“ dahinter. Das Domradio, vor 14 Jahren von Joachim Kardinal Meisner gegründet, ist zwar Eigentum des Erzbistums Köln. Doch Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen, der Publizistik und Theologie studiert hat, betont gegenüber dem Zeitungsreporter: „Wir sind nicht die Verkündigungsabteilung des Heiligen Vaters oder des Erzbistums. Sonst hießen wir Pressestelle. Wir sind Journalisten.“
Mit seinem Etat von drei Millionen Euro pro Jahr, von dem kein Cent aus dem Rundfunkbeitrag stamme, stelle der Sender eine gute Arbeit auf, findet FAZ-Reporter Jungen. Der Autor lobt die „Reflexionstiefe und Aktualität“ des Domradios, das sich nicht hinter irgendeinem anderen Sender verstecken müsse. Junge spricht von einem „fast schon subversiv katholischen Sender“, bei dem 14 Angestellte, vier Volontäre und eine Reihe fester Freie arbeite.
Technisch fit für die Zukunft
„Man beginnt den Tag in der Domradio-Redaktion nicht mit Gebeten, sondern mit Scherzen auf dem Flur“, stellt der Reporter fest. In der Redaktionskonferenz ging es bei seinem Besuch unter anderem um einen ARD-Beitrag in den „Tagesthemen“, der nach Meinung der Redakteure eine unverblümte Austrittswerbung gewesen sei.
Auf Exklusivität hätten es die Redakteure weniger abgesehen. „Zwar ist man nah dran am Zeitgeschehen, nimmt sich aber doch die Zeit, nachzudenken, bevor man berichtet. Worauf es vielmehr ankommt, ist der besondere christliche Dreh, mit dem an sich vielleicht nicht sonderlich theologisch oder kirchlich konotierte Themen kommuniziert werden. Oft ist dieser Dreh ein ethisch-moralischer, das aber nie aufdringlich, sondern in sehr freier, lebensnaher Weise.“
Technisch sei der Sender fit für die Zukunft, auf dem Flur lägen noch die Reste der Vorgängertechnologie. „Bei aller Traditionsverbundenheit der katholischen Kirche setzt man wie alle Sender auf eine Multimedia-Strategie, und tatsächlich ist die Domradio-Website mit ihren Videos, den Hintergrund-Informationen und vor allem dem Livestream mit 6.000 bis 10.000 Klicks pro Tag eines der beliebtesten katholischen Digitalangebote.“
Konkurrenz müsse das Domradio nicht fürchten, denn die gebe es nicht, stellt der Autor fest. Die anderen katholischen Radiosender in Deutschland seien erzkatholisch und von Frommen für Fromme. „Der evangelische Sender „Radio Paradiso‘ aus Berlin ist ein eher kirchenfernes Wohlfühlprogramm, dem zwischenzeitlich sogar die UKW-Frequenz entzogen werden sollte.“
Domradio-Chefredakteur Brüggenjürgen wünsche sich ein Publikum, das durch sein Programm fröhlicher werde – „nicht gaga-fröhlich, sondern vom Herzen her froh“. FAZ-Autor Jungen kommentiert: „Welcher Hörfunkchef wünscht sich denn bitte so etwas heute noch.“ (pro)
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