Ein Muslim folgt Jesus

Seinen arabischen Namen möchte er nicht preisgeben. Heute nennt er sich „Mark A. Gabriel“. Den Namen änderte er nach seiner Bekehrung zu Jesus Christus. Der Islamkenner war in der vergangenen Woche zu Vorträgen in Deutschland unterwegs.
Von PRO

Gabriel spricht auf Englisch. Seine Frau Unja übersetzt. Der Ägypter berichtet von seinem Leben als Muslim. Im Alter von fünf Jahren begann er, den Koran auswendig zu lernen. Mit zwölf Jahren war er Hafiz al-Qur’an, jemand, der den Koran auswendig kann. Der Islamforscher wuchs in Oberägypten auf. Später zog er mit seiner Familie nach Kairo und beendete dort seine Schulzeit.

An der Al-Azhar-Universität in Kairo studierte Gabriel islamische Geschichte und Kultur und promovierte auch in diesem Fach. Diese Bildungsstätte blickt auf eine 1.200-jährige Geschichte zurück und gilt als die renommierteste in der arabisch-islamischen Welt.

Anders, als er es während seines Studiums erlebte, will Gabriel als Dozent seine Studenten zum Denken und Fragen herausfordern. Das Hinterfragen der eigenen Religion gilt in der muslimischen Tradition als „Überschreiten einer roten Linie“. Doch weil Gabriel damals davon überzeugt ist, dass der Islam die einzig wahre Religion ist, hat er keine Angst, kritische Fragen im Unterricht zuzulassen. Das bringt ihm Ärger mit den Behörden ein und führt zu seiner Inhaftierung. Nur durch den Einsatz seines Onkels kommt er auf freien Fuß.

Nach Gefängniserfahrung Jesus gefunden

Durch die Erfahrungen im Gefängnis wird er depressiv. In dieser Zeit trifft er auf eine koptische Christin, die ihm eine Bibel schenkt. Beim ersten Lesen findet er zum Glauben an Jesus Christus. Länger als ein Jahr lebt er seinen Glauben heimlich in Ägypten. Als schließlich bekannt wird, dass Gabriel Christ geworden ist, kommt es zu einem Mordanschlag auf ihn. Noch am selben Tag flieht er aus Ägypten und lebt inzwischen seit vielen Jahren in den USA.

Seine Lebenswende erklärt Gabriel so: „In der Bibel fand ich drei Dinge, über die der Koran nichts zu berichten weiß: Liebe, Vergebung und Versöhnung.“ Liebe ist im Koran immer an Bedingungen geknüpft. Die Erläuterung der Begriffe verknüpft Gabriel mit Erzählungen aus der islamischen Tradition. Dem gegenüber steht die Geschichte von der Ehebrecherin im achten Kapitel des Johannesevangeliums. Jesus stellt sich schützend vor die Sünderin. Mohammed dagegen hat in einem ähnlichen Fall die Todesstrafe verhängt, berichtet die arabische Tradition.

Islam bietet keine Heilsgewissheit

Gabriel rezitiert in seinem Vortrag Koranverse auf Arabisch, ebenso die Bibel. Er erzählt die Geschichte von Abu Bakr, dem Schwiegervater des Propheten Mohammed, der beim Gebet immer weinte. Nach dem Grund gefragt, antwortet er: „Während des Gebets steht Allah vor mir und der Todesengel hinter mir. Neben mir sehe ich auf der einen Seite das Paradies und auf der anderen Seite die Hölle. Ich weine, weil ich nicht weiß, wo ich einmal hinkomme.“ Im Unterschied zum christlichen Glauben, so der Schluss Gabriels, bietet der Islam keine Heilsgewissheit. Selbst der Prophet Mohammed habe keine gehabt.

Die Kritik am Islam ist allerdings nicht der Haupttenor des Vortrags. Gabriel macht deutlich, dass eine Unterscheidung zwischen der Religion und ihren Anhängern, zwischen dem Islam und Muslimen notwendig sei. Er ermutigt Christen, Muslimen offen und freundlich zu begegnen, für sie zu beten und sie als Gottes geliebte Geschöpfe zu sehen.

Mark A. Gabriels Vorträge in Hessen und Baden-Württemberg hat die Schweizer Organisation „HMK-Hilfe für Mensch und Kirche“ gemeinsam mit unterschiedlichen Gemeinden organisiert. Die HMK ist ein christliches Hilfswerk, das sich für verfolgte Christen einsetzt. Der deutsche Partner ist die „HMK-Hilfsaktion Märtyrerkirche“.

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