Ehe bleibt Wunschmodell

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Für die Mehrheit der Deutschen ist die Ehe noch immer das Lebensmodell Nummer eins. Allein bei der Frage, wie sie gelingen kann, gehen die Meinungen auseinander. Paartherapeuten werben für Vergebung und Enthaltsamkeit.

Von PRO

Ganze 71 Prozent der Deutschen befürworten die Ehe. Das ergab eine repräsentative Umfrage unter 1.003 Personen im Auftrag des Magazins "Reader’s Digest". Nur 28 Prozent lehnen ein Leben mit Trauschein ab. Für 86 Prozent der Paare ist der Entschluss zu heiraten in erster Linie ein Liebesbeweis. Im Durchschnitt ist die Braut heute bei ihrer ersten Eheschließung etwa 30 Jahre alt, ihr Bräutigam zwischen zwei und drei Jahre älter. 83 Prozent der Befragten verbinden mit der Heirat ein Signal nach außen: "Wir gehören zusammen."

Bei der Frage, ob Paare bereits vor der Ehe Kinder bekommen sollten, zeigten sich die Deutschen weniger traditionell. 54 Prozent gaben an, der Nachwuchs könne auch schon vor der Hochzeit kommen. In den neuen Bundesländern finden das sogar 70 Prozent der Befragten. Im Osten Deutschlands sei die Mehrheit der Geburten mittlerweile unehelich, heißt es in "Reader’s Digest". Nichteheliche Lebensgemeinschaften und ledige Mütter seien dort viel selbstverständlicher als im Westen. 69 Prozent finden, gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollten der Ehe zwischen Mann und Frau in jeder Hinsicht gleichgestellt sein. Allerdings halten es 52 Prozent der Befragten für richtig, dass der Staat die Ehe rechtlich besser stellt als andere Beziehungsformen.

Was zählt: Freundschaft, Werte, Vergebung

Auch das Magazin "Der Spiegel" hat sich in seiner Weihnachtsausgabe der "Ewigen Liebe" gewidmet. Demnach waren Ehen noch nie so unbeständig wie heute. In Deutschland werden jährlich rund 190.000 Ehen geschieden, vier von zehn Ehepaaren trennen sich irgendwann. In zwölf Jahren ist die Zahl nichtehelicher Lebensgemeinschaften um 40 Prozent gestiegen. Allerdings: Diese Beziehungen sind laut "Spiegel" fragiler als jene mit Trauschein. Nur acht von zehn überstehen zwei Jahre, während das fast alle Verheirateten hinbekommen, heißt es.

Was aber ist das Geheimnis einer funktionierenden Beziehung? Paartherapeut Christian Thiel rät im "Spiegel" zunächst zu einem guten Händchen bei der Auswahl des Partners. Das bedeutet für ihn: "Länger gucken und kennenlernen, bevor man ins Bett hüpft." Denn früher Sex verblende den Blick auf das, was wirklich zählt. Und da ist: Wahre Freundschaft, ähnliche Werte und vor allem die Kraft, zu vergeben. So schreibt Autorin Rafaela von Bredow: "Wer sich mit Unvollkommenheit zufriedengibt, hat eine echte Chance, die Liebe zu bewahren und ein Leben lang gemeinsam Weihnachten zu feiern." (pro)

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