Dutzende Medienschaffende 2025 getötet und über 500 inhaftiert

Im zu Ende gehenden Jahr sind 67 Journalistinnen und Journalisten ums Leben gekommen. Gründe waren laut „Reporter ohne Grenzen“ vor allem bewaffnete Konflikte und das organisierte Verbrechen.
Vor allem der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Streifen war für Journalistinnen und Journalisten ein gefährliches Pflaster.

Der Gaza-Streifen ist im zu Ende gehenden Jahr das gefährlichste Gebiet für Journalisten weltweit gewesen. Knapp die Hälfte der insgesamt 67 zwischen Dezember 2024 und Dezember 2025 getöteten Medienschaffenden seien von der israelischen Armee in dem Küstenstreifen am Mittelmeer getötet worden, teilte „Reporter ohne Grenzen“ am Dienstag in Berlin mit.

Die meisten Medienschaffenden kämen in Kriegen ums Leben oder fielen kriminellen Netzwerken zum Opfer, hieß es. Die Organisation berichtete zudem, dass die russische Armee in der Ukraine weiterhin gezielt ausländische wie ukrainische Reporter ins Visier nehme. Auch im Sudan sei Berichterstattung wegen des dort herrschenden Bürgerkriegs zu einer lebensgefährlichen Arbeit geworden, und in Mexiko hätten kriminelle Organisationen neun Medienschaffende ermordet. Mexiko sei damit das zweitgefährlichste Land der Welt für Journalisten. Auf ganz Lateinamerika entfalle fast ein Viertel der weltweit ermordeten Medienschaffenden.

Haft vor allem in China und Russland

In 62 Ländern seien zudem insgesamt 503 Reporterinnen und Reporter in Haft. Die meisten von ihnen (121) säßen in chinesischen Gefängnissen, gefolgt von Russland (48) und Myanmar (47). Russland halte darüber hinaus mit 26 Personen ukrainischer Nationalität mehr ausländische Journalisten gefangen als jeder andere Staat der Welt.

In Syrien seien ein Jahr nach dem Sturz des früheren Diktators Baschar al-Assad viele Medienschaffende, die während seiner Herrschaft verschwanden, „weiterhin unauffindbar“. Syrien sei das Land mit der höchsten Zahl an Medienschaffenden mit ungewissem Schicksal: „Mehr als ein Viertel aller weltweit Vermissten sind dort verschwunden“, teilte „Reporter ohne Grenzen“ mit.

epd
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