Margot Käßmann, die eine wöchentliche Kolumne in der Bild-Zeitung schreibt, stellt fest: „Erst mal: Beten ist immer gut. Wer betet, stellt das eigene Leben in einen anderen Horizont. (…) Und so betest du auch in den schwersten Stunden, um Kraft, mit einer schweren Krankheit oder dem Verlust eines lieben Menschen zu leben. Wer das regelmäßig tut, entwickelt ein Vertrauensverhältnis, eine Art Standleitung zu Gott.“
Sie habe sich mit der deutschen Mannschaft gefreut, als diese ins Finale gekommen sei. „Den höchsten Respekt hatte ich aber, als am Ende die deutschen Spieler versuchten, die brasilianischen zu trösten und Jogi Löw von Demut sprach.“ Einen Fußballgott gebe es nicht, ist sie sich sicher, „aber ich kann mir vorstellen, dass Gott Freude hat an solchem Spiel.“ Sie lobt das „Wir-Gefühl“, das entsteht, wenn eine Mannschaft zusammenhält.
Käßmann zieht als Fazit: „Also: Ja, wir dürfen beten. Und die Fans von Argentinien auch. Damit stärken wir unsere Mannschaft. Aber: Gott ist kein nationaler Gott, sondern überschreitet Grenzen. Und wenn es am Ende in Deutschland viele Dankgebete gibt, weil wir dieses Mal den zweiten Platz oder hoffentlich den Titel geholt haben, freut sich Gott sicher auch mit.“ Im Römerbrief heiße es: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“ (Römer 12,15). (pro)