Drei Pop-Priester nun auch in Deutschland

Drei katholische Priester singen christliche Texte zu "Ohrwürmern" aus Klassik und Pop. Was in Frankreich vor einem Jahr mit den drei singenden Priestern "Les Prêtres" bestens funktionierte, will der benediktinische Abtprimas Notker Wolf nun auch in Deutschland versuchen.
Von PRO

Sie nennen sich "Die Priester", und das sind sie auch: Drei Geistliche aus Deutschland und Österreich wollen nach eigener Aussage mit ihrer Pop-Musik "Hoffnung und Begeisterung auslösen und auch helfen, über Schmerzen im Leben hinwegzukommen". Ihre CD "Spiritus Dei" kommt am heutigen Freitag in den Handel. Am Samstag hat das Terzett in der ZDF-Show "Willkommen bei Carmen Nebel" seinen ersten großen Auftritt. Das teilte die Plattenfirma "Koch Universal Music" am Dienstag zur CD-Präsentation im oberbayerischen Benediktinerkloster St. Ottilien mit.

Ihre CD besteht aus bekannten Stücken der Klassik und der Pop-Musik, die sie in einen christlichen Kontext stellten. Über ein Thema von Georg Friedrich Händel etwa haben die Produzenten das lateinische Gebet "Spiritus Dei" gelegt, und auch zu einer verpoppten Version der "Moldau" von Smetana erklingen lateinische Worte. Als krönender Abschluss erklingt die 9. Beethoven-Sinfonie "Freude, schöner Gotterfunken", ebenfalls an den Pop-Stil angepasst. Aber auch den bekannten Song "Hallelujah" des amerikanischen Singer-Songwriters Leonard Cohen haben die drei Priester auf ihre Weise interpretiert. Viele Arrangements wurden vom Pop-Musiker Dieter Falk bearbeitet. Er hat die CD zudem vorproduziert und für manche Stücke die Keyboards eingespielt.

Abtprimas Notker Wolf, der selbst E-Gitarre in einer Band spielt, wollte eine Idee nach Deutschland bringen, die bereits in Frankreich große Erfolge feierte. Für das Projekt "Die Priester" wählte er P. Vianney Meister, Abt Rhabanus Petri von Schweiklberg sowie den Diözesanpriester aus Wien Andreas Schätzle als Sänger aus. Von jeder verkauften CD gehen laut "Universal Music" 50 Cent in ein Heim für Waisenkinder in Tansania.

"Am Anfang sangen die drei die Poplieder ganz gradlinig, mehr in der Art von Kirchenliedern, aber nach einiger Zeit brachten sie einen unverwechselbaren Stil in die Songs", erinnert sich Produzent Thorsten Brötzmann, der unter anderen auch "Unheilig" und andere Schlagersänger produziert hat.

Als "Les Prêtres" (Die Priester) war eine französische Gruppe im vergangenen Jahr in Frankreich so erfolgreich, dass sie dort sogar Stars wie Madonna und Lady Gaga von der Hitparadenspitze stießen. Die drei Sänger Jean-Michel Bardet, Charles Troesch und Dinh Nguyen traten in ihrer schwarzen Priesterkleidung in diversen Fernsehshows auf. Auch Ihr Album hieß "Spiritus Dei", und ihre Musik war ähnlich wie die ihrer deutschen Kollegen. Der Erlös ihrer CD war ausschließlich für kirchliche Zwecke bestimmt. Ihr Vorbild war damals wiederum die irische Gruppe "The Priests", die zuvor mit religiösen Klassikern in lateinischer und englischer Sprache die britischen Charts stürmten.

Die Plattenfirma "Universal Music" weiß von dem deutschen Projekt, das den Priestern aus Frankreich und Irland sehr ähnelt. Der französische Fernsehsender TF1, der die Produktion von "Les Prêtres" übernahm, teilte gegenüber dem Christlichen Medienmagazin pro mit: "Selbstverständlich haben die deutschen Priester unsere Erlaubnis für ihr Album." Stefan Kahe von "Koch Universal", die die deutschen Priester vertreibt, sagte gegenüber pro: "Es ist üblich, dass große Plattenfirmen erfolgreiche Konzepte aus anderen Ländern woanders auch ausprobieren." (pro)

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