Donald Trump: Poltern, Protzen, Politik

Der Wahlkampf in den USA dreht sich derzeit nur um einen: Donald Trump. Das ist schade, denn die republikanische Partei hat auch wirklich gute Kandidaten im Rennen – gerade aus christlicher Sicht. Ein Kommentar von Moritz Breckner
Von PRO
Laut, lauter, The Donald: Kaum einen US-Politiker hat der Milliardär noch nicht beleidigt
Bevor Donald Trump in die Politik ging, konnte man ihn für eine ziemlich coole Socke halten. Während andere reiche Männer Appartements besitzen, gehören ihm ganze Hochhäuser – ob in New York, Chicago oder Las Vegas. Wo andere Männer Golf spielen, gehört ihm der Golfplatz. Andere Männer tragen Krawatten – Trump vertrieb eine nach ihm benannte eigene Krawattenkollektion. Dieser Erfolg verdient Anerkennung, und er machte Trump zusammen mit seinen frechen Auftritten in der Reality-Show „The Apprentice“ für viele zu einem Helden, zu einer Projektionsfläche für all diejenigen, die noch an den glamourösen Kapitalismus der 80er Jahre glauben. Mittlerweile bewirbt sich Donald Trump um die Präsidentschaftskandidatur der republikanischen Partei. Der Wahlkampf gleicht seit Wochen einer Reality-Show, in der es weniger um die drängenden Probleme Amerikas, als um Trumps Eitelkeiten geht. Die Medien steigen voll drauf ein – wo „The Donald“ poltert, steigt die Quote. 44 Prozent aller Fragen, die sich die CNN-Moderatoren am Mittwochabend zur TV-Debatte der zehn aussichtsreichsten republikanischen Kandidaten ausgedacht hatten, befassten sich in der ein oder anderen Form mit Trump als Person. Die inhaltlichen Qualitäten des 69-Jährigen scheinen sich leider darauf zu beschränken, alle zu beleidigen, die daran zweifeln, dass er der nächste Messias ist. Das trifft Parteifreunde wie Jeb Bush oder Rick Perry, aber auch Journalisten wie Megyn Kelly, Starmoderatorin von Fox News. Sie hatte Trump in der ersten Fernsehrunde gefragt, ob sein Tonfall dem eines Präsidenten angemessen sei. Trump rächte sich mit einem tagelangen Ein-Mann-Shitstorm gegen die bei Republikanern beliebte Journalistin, nannte sie einen „Bimbo“ und deutete an, sie habe während der TV-Debatte menstruiert.

„Die Bibel ist immer wieder gut“

Die in den USA so wichtigen evangelikalen Wähler sind, was Trump angeht, gespalten. Viele schätzen seine Pläne zur Steuersenkung und seine klare Positionierung gegen illegale Einwanderer. Andere, wie der Blogger Matt Walsh, verweisen auf Trumps Charakterschwächen und seine häufigen Meinungsänderungen etwa beim Thema Abtreibung. „Ich liebe die Evangelikalen“, verkündete Trump wenig überraschend. Dem christlichen Fernsehsender CBN sagte er am Mittwoch, die Bibel sei „wie ein guter Film, einfach immer wieder gut“. Die gute Nachricht: Diejenigen Wähler der Republikaner, denen christliche Werte besonders wichtig sind, haben die Auswahl zwischen mehreren Kandidaten, die das Christentum nicht nur loben, wenn es gerade passt, sondern auch leben. Da wären die Baptisten Ted Cruz und Mike Huckabee oder der pensionierte Herzchirurg Ben Carson, die seit Jahren mit einer glaubwürdigen Demut über ihren Glauben an Gott sprechen. Im Gegensatz zu Trump hoffen sie nach eigenen Angaben auf göttlichen Beistand, statt sich selbst für Gottes größtes Geschenk an die Menschheit zu halten. Das spiegelt sich nicht nur in der Rhetorik, sondern auch in den politischen Plänen der Kandidaten wieder. Die Wochenzeitung Die Zeit nannte Trump am Donnerstag eine „Gefahr für die Menschheit“. Das ist natürlich Quatsch, zumal das deutsche Feuilleton dies jedem US-Republikaner vorwirft. Eindeutig gilt jedoch: Für Christen, die die Republikaner wählen, gibt es in der Partei eine Reihe von besseren Alternativen als Donald Trump. (pro)
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