Dieter Nuhr: „Meinungsfreiheit wird nicht ernst genommen“

Der Kabarettist Dieter Nuhr hat sich gegen den Vorwurf der Anti-Islam-Hetze gewehrt. In einem Interview mit der Zeitung Die Welt erklärte er, warum er die Meinungsfreiheit bedroht sieht. Nuhr wurde vergangene Woche wegen angeblicher islamfeindlicher Äußerungen angezeigt.
Von PRO
Der Kabarettist Dieter Nuhr wehrt sich gegen Vorwürfe, er sei anti-islamisch und sieht die Meinungsfreiheit in Deutschland bedroht
Die Anzeige des Muslims Erhat Toka, der Nuhr als „Hassprediger“ beschimpft und angezeigt hatte, findet der Kabarettist „lustig“. Er habe ja Humor und er habe sich nicht gegen eine Religionsgemeinschaft gewandt. „Ich habe kein Interesse daran, Muslime zu beschimpfen. Im Gegenteil. Ich habe gar keine Idee, was er meint“, sagte Nuhr zu den Anschuldigungen. Der Kabarettist hatte bei einem seiner Auftritte erklärt, im Islam sei die Frau zwar frei, aber im erster Linie davon frei, alles entscheiden zu müssen: „Wenn man nicht wüsste, dass der Koran Gottes Wort ist, könnte man meinen, ein Mann habe ihn geschrieben.“ Er verstehe nicht, was daran antiislamisch sei, sagte Nuhr nun in der Zeitung Die Welt. Zudem finde er einen anderen Satz aus seinem Programm viel wichtiger, dass sich nämlich der Islam nur dann tolerant gebe, wenn er nicht an der Macht sei. „Auch darüber war man beleidigt. Ein Gegenbeispiel hat mir aber auch noch niemand nennen können“, sagte er Komiker. Er habe außerdem kein Verständnis dafür, dass „die bei uns lange erkämpfte Meinungsfreiheit nicht mehr ernst genommen wird, wenn sich Islamisten dagegenstemmen.“ Offenbar gehe es um Wertekonflikte: „Man will ausländerfreundlich sein, man will aber auch Meinungsfreiheit. Und man will frauenfreundlich sein, aber auch islamfreundlich.“ Seine Kollegen gingen diesem Konflikt gerne aus dem Weg und „ziehen den Schwanz ein“. Die meisten seiner Kollegen würden die Augen davor verschließen, dass man aufpassen müsse, was man sagt. Sonst drohe physische Gewalt oder man werde als „islamophob“ bezeichnet.

„Religion und Gesellschaft trennen“

Angst hat der Kabarettist aber nicht. Er betonte, dass er ja niemanden beleidigt habe. Er wünsche sich aber eine Bürgergesellschaft, „die gemeinschaftlich sagt, wir haben bei uns Meinungsfreiheit, wir haben bei uns Bürgerrechte, die lassen wir uns nicht nehmen.“ Die Aussage, der Terror in der arabischen Welt habe mit dem wahren Islam nichts zu tun, sei zudem Unsinn. „Selbstverständlich gibt es Passagen im Koran, die zur Gewalt aufrufen“, erklärte Nuhr. Er zitierte Sure 9, die besage: „Tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet.“ Die Mehrheit der Muslime im Westen sei natürlich friedlich, „weil sie gelernt haben, Religion und öffentliches Leben zu trennen.“ Der Islam sei jedoch die einzige Religion, deren heiliges Buch aus Handlungsanweisungen bestehe. Vor diesem Hintergrund findet Nuhr es notwendig, dass Religion und Gesellschaft getrennt werden. Die Muslime in Deutschland täten ihm sehr leid, weil sie mit Fanatikern „in einen Topf geworfen werden“. Der Kabarettist betonte auch, dass an fast allen bewaffneten Konflikten weltweit Islamisten beteiligt seien und das kein Zufall sei. Er wünscht sich deshalb mehr Proteste dagegen. „Gegen Israel und die USA geht man auf die Straße, gegen den IS-Terror oder gegen militante Palästinenser nicht.“ (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/hassprediger-dieter-nuhr-89861/
https://www.pro-medienmagazin.de/journalismus/detailansicht/aktuell/interview-mit-einem-islamisten-89864/
https://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/ard-und-zdf-machen-kirchen-laecherlich-88231/
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