Mit dem Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, und dem Vorsitzenden des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes „die Apis“, Steffen Kern, gehören zwei bekannte Evangelikale zu den neu gewähten Mitgliedern der EKD-Synode. Im pro-Gespräch verraten sie, welche Akzente sie setzen möchten.
Von PRO
1. April 2015
Foto: pro
Steffen Kern (l.) und Michael Diener gehören zu den neuen Mitgliedern der EKD Synode
Michael Diener sieht seine Berufung durch den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „als Vertrauensbeweis, vor allem für das konstruktive Miteinander von EKD und Evangelischem Gnadauer Gemeinschaftsverband wie auch EKD und Deutsche Evangelische Allianz“. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz gegenüber pro.
Synodale Arbeit sei „kein Wunschkonzert“. Diener werde sich „gerne in das ‚Alltagsgeschäft einer Synode‘ mit hineingeben“. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode sei er „ständiger Gast der EKD-Synode“ gewesen, „so dass mir viele der Themen und Personen vertraut sind“.
Menschen an der Basis bereichern
Diener wünscht sich, „dass uns das Evangelium bewegt – zueinander in der Synode und dann als Mutmacher und Christuszeugen hinein in unsere Gesellschaft“. Zudem wünsche er sich, dass „unsere synodale Arbeit, die Menschen an der Basis unserer Kirche, in den Gemeinden und diakonischen Einrichtungen, in den Werken und Verbänden unterstützt und bereichert“.
Das Reformationsgedenken 2017 werde einen besonderen Schwerpunkt der synodalen Arbeit bilden. Es müsse aber „zugleich auch um das ‚evangelische Leben‘ nach der Reformation gehen“. Fragen dazu, wie die evangelische Kirche mit der zunehmenden Säkularisierung umgeht und wie sie ihre missionarische Kraft verstärkt, bewegten Diener.
Wege aufzeigen, wie ein Mensch zum Glauben kommen kann
Pfarrer Steffen Kern, Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg „die Apis“, wurde vom Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ in der Württembergischen Landessynode zur Wahl in die EKD-Synode vorgeschlagen. Kern erklärte gegenüber pro, er „will dafür eintreten, dass die evangelischen Kirchen in Deutschland wieder akzentuierter zu missionarischen Volkskirchen werden“. In den nächsten Jahren werde es laut Kern „vermehrt darum gehen, dass wir als Christen zu sagen lernen, woran wir glauben. Bei den elementaren Fragen sind wir oft zurückhaltend und nahezu sprachlos: Wer ist Jesus Christus für uns? Was bedeutet Ostern? Warum lohnt es sich, Christ zu sein? – Es gilt, die Freude des Glaubens neu zu entdecken.“ Ganz wesentlich sei es, dass die Kirche Wege aufzeige, wie ein Mensch zum Glauben kommen kann. „Darum will ich dafür eintreten, dass möglichst in allen Gemeinden Glaubenskurse stattfinden und dass missionarische Initiativen gefördert werden.“ Das Reformationsjubiläum biete dafür große Chancen und diese sollte die Kirche nutzen.
40 Prozent neue Synoden-Mitglieder
Die Mitglieder der 12. Synode der EKD sind am Montag in Hannover bekannt gegeben worden. Zu den insgesamt 120 von den Gliedkirchen gewählten und vom Rat der EKD berufenen Mitgliedern zählen neben vielen ehrenamtlich engagierten Gemeindegliedern auch hauptamtliche Theologen und Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Insgesamt 40 Prozent der Mitglieder sind neu in dem größten Leitungsgremium der EKD. 48 Prozent der Synodenmitglieder sind Frauen.
Neben Neusynodalen wie der Internetbotschafterin der Bundesregierung, Gesche Joost, gehören dem Kirchenparlament auch bekannte Gesichter wie die amtierende Präses der EKD-Synode Bundesministerin a.D. Irmgard Schwaetzer, Bundesminister Hermann Gröhe (CDU), die SPD-Sozialpolitikerin Kerstin Griese oder die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt an.
Die Synodalen werden jeweils für die Dauer von sechs Jahren gewählt. Zu ihren Aufgaben gehören die Beratungen und Beschlüsse über Haushalt und Kirchengesetze. Des Weiteren berät sie über die Arbeit der EKD, erörtert Fragen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens und gibt dem Rat Richtlinien. In die neue Amtsperiode fällt das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Besondere Herausforderungen für die Arbeit der Synodalen bestehen laut EKD auch im Blick auf die demographische Entwicklung sowie ein zu erwartendes sinkendes Kirchensteueraufkommen.
Die 12. Synode konstituiert sich im Rahmen der verbundenen Tagung gemeinsam mit der VELKD-Generalsynode sowie der UEK-Vollkonferenz vom 30. April bis 3. Mai in Würzburg. Im November wird sie in Bremen den neuen Rat sowie dessen Vorsitzenden wählen. (pro)
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