Dieb gibt wegen Coronavirus Beute zurück

Das Coronavirus hat einen israelischen Mann zur Einsicht gebracht: Vor 15 Jahren hatte er eine Ballistenkugel gestohlen. Jetzt wollte er die 2.000 Jahre alte Waffe noch vor einer drohenden „Coronavirus-Apokalypse“ zurückgeben. Dies meldet die israelische Zeitung Haaretz.
Von PRO
Die Ballistenkugeln wurden früher als Kriegswaffe benutzt. Ein reuiger Dieb hat seine Kugel jetzt der israelischen Altertumsbehörde zurückgegeben.

Vor 15 Jahren hatte ein unbekannter Täter eine Waffe gestohlen, die bei Ausgrabungen in Jerusalem gefunden wurde. Jetzt hat er die Balliste der Altertumsbehörde zurückgegeben. Laut der israelischen Zeitung Haaretz sei er durch die Vorstellung eines drohenden Untergangs so aufgewühlt gewesen, dass er sich zu dem Schritt entschlossen hatte.

Er vermutete, dass durch das Coronavirus „das Ende der Welt nahe ist“. Seine Einsicht teilte der reumütige Dieb durch den Facebook-Post eines Moshe Manies mit. Dieser vermittelte die Rückkehr des Artefakts, ohne die Identität des Diebes preiszugeben.

In dem Facebook-Post ist zu lesen: „Es ging um zwei rebellische Jugendliche, die vor 15 Jahren auf dem Ausgrabungsgelände unterwegs waren. Dabei stießen sie auf die Ballistensteine, die an Festungsanlagen katapultiert wurden. Einer der Jungen nahm einen der Steine mit nach Hause.“

„Die Zeit war reif“

Laut Haaretz hat ihn das Diebesgut in dieser Zeit nicht allzu sehr belastet. Als der Familienvater die Wohnung für das bevorstehende Passahfest herrichtete, stieß er auf die damalige Beute. Der Mittler Manies erklärt: „Gemeinsam mit dem apokalyptischen Gefühl, das das Coronavirus auslöste, fühlte er, die Zeit reif, sein Gewissen zu beruhigen. Er bat mich, ihm zu helfen, es an die israelische Behörde zurückzugeben.“

In Israel kommt es häufig zu Diebstählen solcher Artefakte. Einer der außergewöhnlicheren Fälle von Reue war die Rückkehr eines akribisch gravierten Kreidestein-Ossuars aus der Zeit des Zweiten Tempels. 2011 hatte ein Mann aus Tel Aviv das Artefakt zurückgegeben, dass er „einige Zeit zuvor“ von einem arabischen Händler gekauft und die antike Schachtel bei sich zu Hause aufbewahrt hatte.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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