Die Lage auf den Philippinen ist weiterhin katastrophal. Viele haben alles verloren, hausen in Evakuierungszentren, haben keine Perspektive. Die Kinder leiden besonders unter den traumatischen Erlebnissen. Annelie Haack ist mit der Hilfsorganisation Hoffnungszeichen e.V. vor Ort. Für pro berichtet sie von ihren Erlebnissen.
Viele Kinder sind von den Erlebnissen traumatisiert und tragen die Sorgen der Erwachsenen mit
Pling … Pling … Pling … Lucy schnippst die Münze nach vorne, nimmt sie und schnippst wieder. Das Mädchen wiederholt dieses Spiel unendliche Male. Wer weiß, woran sie denkt. Wer weiß, was sie erlebt hat.
Die Tage in den Evakuierungszentren gleichen einander, die Menschen wissen nicht wohin mit sich, können nichts tun. „Wir haben nur noch diese wenigen Anziehsachen hier, unser Haus wurde komplett zerstört. So schnell wir konnten, haben wir die Stadt mit einem Militärflugzeug verlassen“, berichtet Donata B. Bayarong in einer Turnhalle in Cebu. Diese Halle wurde, zusammen mit etwa 60 anderen Familien, ihr Zuhause auf unbestimmte Zeit. Wie Donata und ihre zwei Töchter mit den vier Enkelkindern nun ihre neue Existenz finanzieren sollen, wissen sie nicht, geblieben ist ihnen nichts.
Viele Frauen beschäftigen ähnliche Fragen. Dazu kommt die Sorge um die Kinder. Eine Mutter berichtet, dass ihre Tochter Fieber bekommen hat, kaum noch essen mag und nachts im Schlaf von dem zerstörten Haus spricht. Laut der Vereinten Nationen sind alleine in Tacloban über vier Millionen Kinder traumatisiert. Sie hatten Angst zu sterben, sahen Leichen und ihr Zuhause in Trümmern. Viele verstehen auch schon sehr gut die Notlage der Erwachsenen und tragen diese Zukunftsangst in ihren Herzen mit.
Mehr als Lebensmittel und Wasser
So geht es auch einem Mädchen aus Nord-Cebu. Der Vater war Fischer, nun ist das Boot kaputt, die neunköpfige Familie steht ohne Einkommen da. Das Haus hat kein Dach mehr. Wenn es regnet, wird alles nass. Das Mädchen entschuldigt sich, wenn es mal lacht, so, als dürfte das nicht sein. Sie ist völlig überfordert mit der Situation und ihren Gefühlen. Das ist zu viel für einen Teenager. „Ich weine viel und habe Angst. Wie sollen wir das nur schaffen?“, sagt sie und schaut mich aus ihren aufgeweckten und gleichzeitig sorgenvollen Augen an.
Die Kinder, die den Taifun erlebt haben, brauchen nicht nur Hilfe durch Verteilung von Lebensmitteln und Wasser, sondern auch durch Psychologen, um das Erlebte zu verarbeiten. Um jetzt schnell schon etwas zu tun, haben mein Kollege und ich Stifte, Bücher, Lern- und Schreibhefte gekauft, die wir in einem Evakuierungszentrum in Cebu verteilen wollen. Wenn die Kinder nur kurze Zeit abgelenkt und beschäftigt sind, erreichen wir viel.
Die Planungen für die Unterstützung beim Wiederaufbau der Häuser in Nord-Cebu laufen weiterhin, wir haben bereits erste Materialien gekauft und bringen diese schnellstmöglich in die betroffenen Regionen. Es waren nur Stunden, die der Taifun übers Land fegte, doch das aufzuarbeiten, was er den Menschen an Leid zufügte, wird noch Jahre dauern. (pro)
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