Die wollen alle nur spielen!

Deutschland ist nicht nur das Land der Dichter und Denker, sondern auch der Spieler. Denn nirgendwo wird mehr gespielt als bei uns. Dies geht aus einer aktuellen Studie von TNS Infratest hervor. Auf die Frage, was Familien am häufigsten zusammen unternehmen, antworteten 34, 7 Prozent "Gesellschaftsspiele spielen".
Von PRO
Knapp 40 Prozent spielen durchschnittlich ein bis zwei Stunden in der Woche, jede fünfte Familie in Deutschland verbringt sogar drei bis vier Stunden mit Gesellschaftsspielen. Am häufigsten spielen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren mit ihren Eltern (43,8 Prozent) und Freunden (21,9 Prozent). An dritter Stelle folgen die Geschwister (19 Prozent). Die Faszination, die von Brettspielen aller Art ausgeht, wird bei der Spiele-Messe in Essen deutlich, die ab heute für vier Tage wieder ihre Pforten öffnet. Bis zum kommenden Sonntag sind die zehn Messehallen das Mekka für 150.000 Besucher von jung bis alt. Hier treffen sich Spielbegeisterte, Fachhändler, Pädagogen und Autoren bereits zum 29. Mal, um sich zu informieren und die Neuerscheinungen zu testen.

Auf die Besucher warten allein 550 Neuerscheinungen. Unter dem Motto "Komm spiel mit!" stehen nicht nur Tausende von Spielen zum Ausprobieren bereit, sondern es werden auch Wettbewerbe, Turniere und Weltmeisterschaften durchgeführt. Insgesamt 763 Aussteller aus 31 Ländern sorgen für ein kaum zu überschauendes Angebot an Neuerscheinungen und Altbewährtes.

"Menschen haben in Krisenzeiten mehr Zeit für einander!"

"Es hat sich bewahrheitet, dass sich die Menschen in Krisenzeiten mehr Zeit für einander und damit auch zum Spielen nehmen", erklärte Michael Hopf von der "Fachgruppe Spiel" im Rahmen der Pressekonferenz in Essen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten behaupteten sich Brett- und Kartenspiele. Während alle anderen Messen einen Rückgang verzeichneten, habe es im Spielsektor eine Umsatzsteigerung gegeben.

Mit Neuheiten in einem Preissegment zwischen 10 und 20 Euro reagiere die Branche auch auf den schmaler werdenden Geldbeutel einiger Konsumenten. Integriert in die Spiele-Messe ist auch die "Comic Action" in deren Rahmen sich 50 Aussteller alles zum Thema Comics zeichnen. In Essen sind auch zahlreiche weltberühmte Comic-Zeichner aus der ganzen Welt zu Gast.

Das Spektrum der Spiele ist breit: Vom anspruchsvollen Brettspiel mit geringem Glücksfaktor bis hin zu Partyspielen. Im Trend liegen auch kooperative Spiele, bei denen alle Spieler zusammenarbeiten (müssen), um zu gewinnen. Bei "Pandemie" etwa geht es darum, gemeinsam die Menschheit vor drohenden Seuchen zu retten. Auch der Markt der Kinderspiele wächst. Bei "Piazza" lernen die Kleinsten sich ihr Budget einzuteilen. "Komm mit durch Deutschland" nimmt die Kinder an die Hand, um mit ihnen die spannendsten Ecken Deutschlands zu erkunden.

Mit dem "Deutschen Spiele-Preis" (Spiel des Jahres) ausgezeichnet wurde das Kartenspiel "Dominion". Es besteht aus 500 Aktions-, Geld- und Siegpunktkarten, mit denen zwei bis vier Monarchen ab 8 Jahren versuchen, ihr Königreich auszubauen um die meisten Siegpunkte zu ergattern. Der "Deutsche Kinder-Spiel-Preis 2009" geht an "Burg der 1000 Spiegel", das einen tollen Einblick in die Welt der optischen Phänomene verschafft. In einer dreidimensional gestalteten Burg helfen die Kinder einem zerstreuten Vampir  Gegenstände zu finden. Verlangt werden Kreativität und Denkleistung. Die "Goldene Feder der Stadt Essen" für das Spiel mit der vorbildlichen Spielregel geht an Rüdiger Dorn für das Spiel "Diamonds Club". (PRO)
http://www.internationalespieltage.de/
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