„Die Welt“: Übertritt zum Christentum für Muslime gefährlich

B e r l i n (PRO) – Der Übertritt zum christlichen Glauben gestaltet sich für viele Muslime extrem schwierig. Oftmals werden sie von ihrem Umfeld massiv unter Druck gesetzt und bedroht. Die Tageszeitung "Die Welt" berichtet in ihrer heutigen Ausgabe von einer kleinen christlichen Gemeinde in Köln, die fast ausschließlich von Türken besucht wird. Auch sie mussten sich das Recht auf religiöse Selbstbestimmung erst mühsam erstreiten.
Von PRO

Totale Ablehnung in der Familie

Viele Gemeindeglieder hätten nach ihrem Übertritt zum Christentum einen totalen Bruch mit ihren Familien erlebt, schreibt „Welt“-Autor Till Stoldt. Eine ältere Frau erzählte dem Journalisten beispielsweise, dass ihre Familie sie von der Beerdigung ihrer Mutter ausschloss. Als „Abtrünnige“ sei sie unrein und beschmutze das Begräbnis, lautete die Begründung. In einer anderen Familie, so Stoldt, sei ein Mann von seinem Neffen verprügelt worden, weil er die „Familienehre verraten“ habe. Trotz dieser Schwierigkeiten erlebe die Gemeinde ein starkes Wachstum, schreibt Stoldt. Vor 15 Jahren hätten sich drei Familien zum Gottesdienst getroffen. Heute seien es 40.

Konvertiten würden jedoch nicht nur von ihren Familien unter Druck gesetzt, sondern müssten teilweise auch um ihr Leben fürchten, schreibt Stoldt weiter. Besonders deutlich werde dies beispielsweise an den Lebensgeschichten, die die Marburger Islamwissenschaftlerin Ursula Spuler-Stegemann gesammelt habe. „Mal wurden die Neu-Christen von ihren Familien verstoßen, gejagt oder verprügelt, mal fast totgeschlagen oder angezündet“, so der Journalist.

Religionsfreiheit wird bekämpft

Ehemaligen Muslimen werde jedoch nicht nur versagt, ihren Glauben frei zu wählen, sondern auch das Recht, von ihm zu erzählen. Wenn die Mitglieder der Kölner Gemeinde in die Zuwanderviertel ihrer Stadt zögen, Büchertische aufstellten oder mit Passanten sprächen, dann würden sie oft als „Volksverräter“, „Höllenpack“ und „Gotteslästerer“ beschimpft oder hörten gar Morddrohungen, schreibt Stoldt. Dabei sei die Freiheit des Glaubens im Grundgesetz fest verankert und schließe auch das Recht auf Mission ein. Doch selbst innerhalb der Evangelischen Kirche gebe es Stimmen, die sich gegen eine Missionsarbeit unter Muslimen aussprächen. Mission schade dem Religionsfrieden, so die Begründung der Kritiker. Die muslimischen Verbände sähen dies ähnlich, schreibt Stoldt.

Das Recht auf Religionsfreiheit werde von vielen Muslimen in Deutschland ungeniert bekämpft, konstatiert der Journalist abschließend. Für viele Muslime zerstöre das Christentum die stabile Ordnung aus Glaube, Familie, Volk und Tradition, aus der sie Geborgenheit und Kraft schöpften. Der Widertand gegen den christlichen Glauben sei demnach offenbar ein Abwehrkampf gegen die zerstörerisch-pluralistische Moderne.

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