Mit ausgebreiteten Armen stand der "Cristo Redetor" wie immer auf dem 710 Meter hohen Corcovado-Berg. Doch an diesem Abend war es anders. Die rund dreißig Meter hohe Statue erstrahlte in Schwarz-Rot-Gold, den deutschen Farben. Die Idee dazu hatte der neue deutsche Generalkonsul in Brasilien, Harald Klein. Damit will er die Einwohner der Millionenstadt auf das im Mai 2013 beginnende Deutschlandjahr einstimmen. Gemeinsam mit der Erzdiözese Rio sowie dem Rektor des Heiligtums, Pater Omar Raposo, hatte er das Vorhaben umgesetzt.
Zum ersten Mal in der Geschichte wurde die Christusstatue in den Farben der Deutschen beleuchtet. Dazu brauchte es dreihundert Leuchtdioden-Projektoren, die mit Speziallinsen versehen waren. Die Farbe Schwarz bereitete einige Probleme, da man sie schlecht projizieren kann und der schwarze Christuskopf womöglich mit dem schwarzen Nachthimmel verschmelzen würde, aber der Generalkonsul fand mit den Beleuchtungstechnikern eine geheime Lösung. Die Technologie steuerte die Firma Osram bei.
Seit Dezember 2009 ist die Statue historisches Kulturerbe Brasiliens. Täglich fahren 4.000 Touristen mit dem Zahnrad, das "Trem de Corcovado" heißt, die 3.824 Meter lange Strecke aufwärts, um das Monument zu bestaunen. Es ist über achtzig Jahre alt, mehr als 1.000 Tonnen schwer und zählt zu den sieben "neuen" Weltwundern. Dazu gilt es als Wahrzeichen der Stadt. Es enthält im Inneren eine kleine Kapelle, die 150 Menschen fasst. Im Juli des nächsten Jahres möchte der Papst während seines Brasilienaufenthaltes anlässlich des dort stattfindenden Weltjugendtages die Statue besuchen. (pro)
